Donnerstag, 19. Juli 2012

Tag11, Gewicht unbekannt, sleepless

Ein ereignisreiches Wochenende mit viel Alkohol, wenig Essen und wenig Schlaf liegt hinter mir. Mittlerweile fällt meine Gewichtsabnahme auf, man spricht mich oft darauf an. Um die 51 Kilo wiege ich nun auf 1 Meter 70. Macht einen BMI von 17.6.
Noch ein Kilogramm und ich unterschreite die 50 Kilo Grenze. Für mich klingt das alles noch so irreal, wo ich doch annähernd ein Jahr lang nun "normal" bis sogar "dicklich" war. Bevor ich letztes Jahr so arg zunahm, wog ich nie mehr als 54 Kilo. Mein Gewicht pendelte immer von 44 bis 50 Kilo rauf und runter. Und dann schlagartig rauf. Gefressen habe ich. Furchtbar war das. Ich nahm zu, wog mich nicht mehr. Irgendwann bekam ich doch die Kurve, mein Gewicht muss um die 65 Kilo, wenn nicht noch mehr, gewesen sein. Ich war dick, zum ersten Mal in meinem Leben. Speckig. Ich riss mich zusammen, aß besser, gesünder und traute mich das erste Mal wieder auf die Waage, als diese 63 Kilo anzeigte. 63! Solch eine Zahl habe ich noch nie gesehen. Weder an mir, noch auf der Waage.
Jetzt pendelte mein Gewicht immer weiter runter. In letzter Zeit scheint es irgendwie schneller zu gehen. Oder vielleicht wird der Erfolg deutlicher, je tiefer die Zahl sinkt? Jedenfalls ist der Unterschied der letzten 3 Kilos enorm. Von "normal" bin ich zu "dünn" geworden. Die Rolle gefällt mir, ich kenne sie ja bereits. Ich kenne auch das "krass dünn" bis "offensichtlich Magersüchtig", wo ich doch bereits nur noch 40 Kilo wog. Diese 40 waren allerdings wirklich erschreckend. 40 Kilo bei meiner Größe lassen kaum mehr als ein Skellett über. 44 sind bereits krass. Aber ich mag das Krasse. Ich mag das Extreme. Und ich weiß, dass es funktioniert. Ich weiß, dass man dünn sein kann und trotzdem am Leben teilnehmen kann. Dass man Essen und trotzdem abnehmen kann. Denn genau das tue ich. Dabei mache ich nichtmal Sport. Am Tag nehme ich wohl im Schnitt 800 bis 1500 Kalorien zu mir. Ich trinke viel Wasser, Tee und zuckerfreie Getränke. Meist versuche ich, möglichst viel Obst und Gemüse zu essen, wodurch ich weniger andere Sachen esse. In letzter Zeit lässt das allerdings stark nach, da ich lieber einen leeren, flachen Bauch habe, als einen vollen Obst oder Gemüsebauch. Ein Stück Brot macht länger satt als ein Apfel und hat die gleichen Kalorien. Natürlich wird beides vollkommen anders verwertet. Aber das Bauchgefühl ist bei dem Brot einfach besser.
In der Regel versuche ich dann zu essen, wenn ich Hunger habe. Bei besonderen Anlässen muss ich allerdings planen und mein Essen vorher zurecht legen. Zumindest gedanklich. Meist neige ich jedoch dazu, eher zu wenig, als zuviel zu essen. Greife doch lieber zu dem kleineren Stück Kuchen, dem kleineren Stück Pizza. Genieße dieses dann langsam und höre beim ersten Anzeichen von Sättigung auf. Dadurch kann ich mir leckere Sachen gönnen, kann einigermaßen normal essen, auch spontan mit Freunden. Auch, wenn es manchmal extrem schwer fällt und ich lieber nichts essen würde. Normal mit Freunden zu essen, erhält die Lebensqualität. Und ich weiß, dass ich ohnehin alleine fressanfälliger bin, als, wenn ich in Gesellschaft bin.
Unter der Woche esse ich also regelmäßig und meist auch ausreichend. Manchmal, wenn es zu wenig Nahrung war, kann ich allerdings vor Hunger nicht schlafen, wie heute. Das erschwert die Sache enorm, denn, es verleitet zu Fressanfällen. Bei Fressanfällen gibt es bei mir eigentlich nur noch eine Variante: Erbrechen. Ich habe schon ewig lange keinen richtigen Fressanfall mehr im Bauch behalten. Allerdings muss ich extrem aufpassen, da ich schnell in die bulimieartigen Fressanfälle komme. Seit ein paar Monaten ist das wieder schlimmer geworden, aber ich kämpfe und erziele erste Erfolge. Die Abstände zwischen den bulimischen Tagen werden größer. Im Schnitt liegen mittlerweile etwa 2 Wochen dazwischen, wodurch ich etwa 2 oder 3 pro Monat habe. Es wird besser. Der letzte Fressanfall ist heute schon wieder 11 Tage her. Jeder weitere Tag bedeutet ein Plus für meinen Körper. Er erholt sich, Zähne werden besser, Hals erholt sich, Nägel und Haare bekommen wieder Nährstoffe, Wassereinlagerungen gehen wieder weg. Er findet zurück zu seiner Balance. Jeder bulimische Tag stört diese Balance gewaltig.
Meine nächsten Ziele sind, die 50 zu unterschreiten und 50 bulimiefreie Tage zu haben. Das wäre ein enormer erfolg und beides wäre mich gleichermaßen wichtig. Mein Gewicht ist bereits jetzt schon sehr gut, mein Körper wird immer schöner und annehmbarer. Es fehlt nicht mehr viel bis zu meinem vorläufigen Ziel von 48 Kilo. Ich kann langsam machen, ich kann auch mal einen Tag etwas mehr essen. Wichtig ist, dass mein Körper sich erholen kann von dem vielen Erbrechen der letzten Monate.

Dienstag, 3. Juli 2012

Tag1, 51,8 kg

Und nun melde ich mich mal wieder. Sitzte nach getaner Arbeit und Abendessen mit dem Laptop auf dem Balkon in der Abendsonne.
Mit dem Essen ists zur Zeit etwas schwieriger. Ich erbreche sehr viel, habe oft Bauchschmerzen. Das Gewicht sinkt jedoch mehr und mehr. Am Sonntagmorgen wog ich schon 50,9 kg. Heute morgen nach dem gestrigen Bulimietag wieder 51,8. Aber es geht abwärts, mehr und mehr. Ich gehe mal davon aus, dieses Wochenende wieder die 50 sehen zu können. Mein Ziel sind glatte 50 Kilo bis zum 12.07 zu haben. Und etwa 48 Kilo bis zum August, da werde ich mit Freunden in den Urlaub fahren und möchte essen können ohne mich dick zu fühlen.
Der Kampf gegen die Bulimie wird wieder aufgenommen und zur Motivation habe ich heute ein paar schöne, gesunde Dinge gekauft. Ich habe nun:
  • Pfirsiche
  • Äpfel
  • Trauben
  • eine Banane
  • Karotten, Blattsalat, Tomaten, Gurke, Mais, Zwiebeln
  • Thunfisch
  • Schinken
  • kleine Leberkäsestücke
  • Brot, Toast
  • Magerquark
  • Sojamlich
  • Reis, Couscous, Müsli, Kartoffeln
  • Schlemmerfilet mit Brokkoli, Fischstäbchen
  • Eier
Soweit die grobe Zusammenfassung. Morgen wird es morgens ein Brot, Obst, Kaffee, Salat mit Ei oder Thunfisch oder Sojawürstchen und vielleicht ein Stück Pizza geben.
Mittwoch: Brote, Obst, Kaffee mit Sojamilch; abends mit Freunden kochen
Donnerstag: Brot, Obst und Kaffee, abends was kleines
Freitag: Trauben, Kaffee
Samstag: ein Brot, Kaffee