Freitag, 28. Februar 2014

Tag 149 Schokolade

Heute ist ein Schokoladentag. Das brauche ich jetzt. Draußen regnet es und meine Motivation, etwas zu unternehmen, beträgt gleich null. Von daher gönne ich mir heute einen gemütlichen Tag und Schokolade.
Dabei lese ich viele alte Blogs durch und sehe mir alte Bilder an, schwelge in Erinnerungen und verliere mich im Heimweh. Wobei sich dann endlich die Frage klärt, woher genau das Heimweh kommt: Essstörung.
Kaum habe ich ein wenig zugenommen und finde meine Kontrolle nicht mehr, sehne ich mich nach der Vergangenheit. Zuhause bedeutet für mich gerade, ein eigenes Zuhause, ein eigenes Zimmer, Kontrolle und ungestört dem Abnehmen nachgehen.
Will ich das? Ich mein, mittlerweile kann ich Abnehmen und Leben ganz gut kombinieren und gehe viel aus, treffe mich mit Freunden. Aber ich habe Angst, dass Zuhause die Essstörung wieder absolut übermächtig wird. Dass ich vielleicht wieder erbreche, weil ich es dann eben wieder problemlos kann.

Wenn ich mir meine Fotos so ansehe und meine alten Texte so durchlese, sehne ich mich unheimlich nach dieser Kontrolle von damals, nach den 44 Kilo. Ob ich da jemals nochmal hinkommen werde?

Was mir so durch den Kopf geht, wenn ich an zuhause denke: Freunde treffen, ausgehen, viel unternehmen. Gesund kochen, viel Obst und Gemüse, vielleicht wieder etwas Sport. Hauptnahrungsmittel: Obst, Gemüse, getrocknete Früchte, Sojajoghurt und Sojamilch, Tofu, Kartoffeln, Reis, Quinoa, Vollkornbrot und vegane Aufstriche, Kaffee, vegane Snacks (Kuchen, Knabbereien). Kein Kalorienzählen, einfach gucken, dass ich zufrieden und nicht vollgestopft bin. Dass ich durchschlafen kann. Und dass ich auf nichts verzichten muss.
Wenn dann das Gewicht langsam sinkt, wäre es perfekt.

Momentan ist es ja bei 49-50 Kilo und solange ich keine Fressattacken habe, ist das auch recht stabil.

Ab nächster Woche kommt leider nochmal eine unvegane Zeit. Ich werde wieder in meinem alten Job arbeiten und da gibt es viel Essen. Für mich heisst es: Kein im Gehen essen, kein heimlich essen (ist während der Arbeit verboten). Ich werde mir Müsli im Spind lassen und falls mir nicht nach Essen bestellen ist, einfach Müsli mit Apfel oder so essen. Gesund, sättigend, preiswert. Wenn ich die Chance auf Pizza, Burger o.Ä. habe, sage ich bestimmt nicht nein. Warum das ganze? Weil ich ne Menge Geld spare, wenn ich das Essen dort esse, das sonst ohnehin in der Tonne landet. Und weil ich vorher noch nicht vegan war und mir die Prozedur des Erklärens und Rechtfertigens ersparen möchte..

Mein Tag sieht dann in etwa so aus: Kaffee mit Sojamilch oder Müsli, Obst, Trockenfrüchte; oder wenn vorhanden Leftovers; dann arbeiten und in der Pause dann eben Müsli oder eine normale Portion von dem, was halt da ist; viel Cola light, viel Wasser
Vor der Arbeit werde ich versuchen, Sport zu treiben. Dafür hole ich mir morgen auch noch Sportschuhe. Aber meine Wohnung liegt direkt am Strand, da kann man richtig schön morgens an der Promenade entlang laufen und das werde ich dann versuchen zu machen. Außerdem laufe ich in meinem Job echt viel, das darf man auch nicht unterschätzen.

Frühstück

Ich werde dann bis April keine Waage mehr haben, das ist vielleicht besser so. Einfach nochmal ne gute Zeit haben, nie zuviel essen, sodass ich abends auch spontan noch mit trinken und feiern könnte. Da möchte ich nicht mehr so viel verpassen...

Promenade

Aber ganz im Ernst, wenn mein Tag im Idealfall aus Sojakaffee (50kcal), Früchten und Trockenfrüchten sowie nachmittags/abends aus einer normalen Portion von normalem Essen besteht und hin und wieder Alkohol, kann ich ja wohl kaum zunehmen. Und ich werde nicht am Obst geizen. Auch, wenn das hier echt teuer ist. Es wird regelmäßig zum Supermarkt gelatscht und die Schnäppchen gejagt.

Morgen steht also an:
Aufstehen, Duschen, Trauben/Melone/Sojamilchkaffee
Spaziergang zur Stadt, Laufschuhe/normale Schuhe kaufen, Jaycar Umtausch, Aldi Cider, Cola, Datteln und eventuell frisches Obst kaufen
Spaziergang zurück, falls nicht zu müde
von nem Freund abgeholt werden, zu einer Parade gehen, Alkohol trinken, ausgehen und Spaß haben

Sonntag viel Obst und Gemüse essen, spazieren gehen

Montag, falls regen, Uni ansehen

Dienstag Strand

Ich freue mich einfach schon so sehr darauf, mich wieder komplett wohlzufühlen. Es ist noch nicht allzulange her!! Und ich freue mich darauf, das Projekt Vegan in Deutschland richtig anzugehen.


hat eine Mitbewohnerin gebacken: Vegane Müsli Cupcakes

Donnerstag, 27. Februar 2014

Tag 148 Neuer Tag, neues Glück

Ich werde wohlmöglich alle meine Einträge auf einen neuen Blog bei Blogger packen, nicht wundern.
Blogger ist irgendwie näher an dem dran, was ich eigentlich suche. Eine kleine Gemeinde im Internet, die einem Rückhalt gibt bei einem Thema, das im wahren Leben komplett tabu ist. Ich werde diesen Blog dann löschen denke ich...
Noch kurz zu gestern. Ich habe es doch tatsächlich durchgehalten und nichts mehr gegessen, nichtmal mehr Cola gekauft. Ich bin wirklich mehr als erleichtert, denn hätte ich nochmal gegessen, wäre es vollkommen ausgeartet und hätte sich wohlmöglich über Tage gezogen.
Heute habe ich nun sehr lange geschlafen und fühle mich körperlich eigentlich doch ziemlich gut. Habe bereits eine große Tasse Milchkaffee getrunken und Wasser. Und Gleich folgt Papaya und Mango Yummy
Ansonsten muss ich heute in die Stadt, Cola, Kaugummi kaufen und etwas für meinen Laptop kaufen. Danach dann heim, Müsli als Abendbrot, fertig. Nichts spektakuläres, einfach den Tag rum bekommen, draußen ist eh mieses Wetter...

Mittwoch, 26. Februar 2014

Tag 147 Fressanfall

Ach man, ich hatte gerade eine Fressattacke. Gestern Abend nach dem Abendessen wurde mir noch ziemlich komisch und mir war ein wenig übel. Mein Bauch war immer noch aufgebläht, bis fast 2 Uhr nachts. Dann schlief ich ein. Heute Morgen hatte ich erstmal Durchfall und dann Heißhunger. Bisschen Veggi Lasagne, bisschen Kuchen, Getrocknete Früchte, Müsli, Maiswaffeln mit Dip, Trauben, Papaya und Rosinen. Resultat? Dicker, aufgeblähter Bauch. Außerdem werde ich mein bestes geben, dass heute nichts mehr dazu kommt. Stattdessen lenke ich mich jetzt mit Laptop, lesen und malen ab und sobald mein Bauch besser ist, mache ich einen langen Spaziergang.
Ich hoffe wirklich, dass der Heißhunger mich jetzt in Ruhe lässt, ich den Tag irgendwie rum bekomme und morgen alles wieder gut ist.
Das sind solche Tage, an denen ich die Essstörung einfach nur hasse. Denn ich verliere nun mehr oder weniger den ganzen Tag, den ich sonst mit schönen Dingen hätte füllen können. Stattdessen hoffe ich nun, dass er schnell vergeht, mag niemanden sehen, mag nichts machen und fühle mich scheiße.
Vor allem habe ich Angst, zu erbrechen, falls ich heute nochmal esse. Von daher muss ich echt aufpassen! Denn ein bulimischer Rückfall wäre noch zehnmal schlimmer!
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Dienstag, 25. Februar 2014

Tag 146 dick

Ein weiterer Tag, der eigentlich garnicht mal so übel war. Mein Bauch ist bloß etwas aufgebläht und ich fühle mich ganz schön dick... seit gestern Abend habe ich auch echt übel Wassereinlagerung. Heute Morgen konnte ich es förmlich spüren, selbst im Gesicht. So ein Gefühl kenne ich eigentlich nur von meinen Bulimiezeiten. Wenn der Körper während der Essattacken erst all sein Wasser hergeben muss, um es danach in doppelter Menge einzulagern. Die Beine drücken, der Bauch ist dicker als sonst und selbst an den Augen spürt man diesen Druck. Unangenehm ist das und ganz schlecht für das Wohlbefinden.
Ich hoffe, dass das schnell wieder weg geht.
Mein Tag fing heute Morgen mit Wassermelone und Milchkaffee an. Bzw Cappuccino. Später habe ich dann selbst Humus gemacht aus einer Dose Kichererbsen, etwas Mandelmehl zum Andicken und ganz viel Eingelegten Knoblauch sowie Salz und Pfeffer. Habe mir damit zwei Sandwichscheiben bestrichen, dazu etwas Spinatsalat und Pilze und in den Toaster. Mit etwas Ketchup war das dann mein Mittagessen. Zum Abend gab es eine Kartoffel, etwas Süßkartoffel mit Gemüse und Erbsen, dazu noch etwas von dem Humus. Ich bin zufrieden mit dem Tag, mal ohne endlos und unkontrolliert snacken. Bloß mein Bauch, der nervt.
Immerzu denke ich daran, was ich eigentlich will. Ich möchte ein gesundes Leben leben, spontan sein und viel unternehmen. Gleichzeitig strebe ich ein Gewicht an, das absolut ungesund ist und arbeite gegen meinen Körper. Aber ich kann es nicht stoppen, zu unwohl fühle ich mich, würde ich mehr wiegen. Zu verankert ist der Wunsch, dünn zu sein. Auch die Bulimie kreist immer wieder durch meine Gedanken. Im April sind es wirklich 6 Monate rückfallfrei und ich sitzet auf heißen Kohlen deswegen. Bisher konnte ich Heißhunger immer irgendwie durchstehen, ohne, dass es großartig ausartet. Aber ich sehne mich danach... es widerstrebt mir, das zuzugeben, aber es ist die Wahrheit. Ich sehe, wie mein Körper immer noch am köpfen ist und trotzdem sehne ich mich danach. Nach dem Vollstopfen. Nach diesem Rausch. ich vermisse es und irgendwie bin ich endlos erleichtert, gerade so weit weg davon zu sein. Meinem Körper nun endlich etwas gutes zu tun, ihn zu ernähren. Ihm alle Nährstoffe zu geben, viele Nüsse zu essen und generell zu essen und es zu genießen und jeden Bissen zu schätzen. Bulimie macht einen gierig und blind. Ich hoffe, dass ich irgendwann wirklich sagen kann, dass ich keine Bulimie mehr habe...
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Montag, 24. Februar 2014

Tag 145 Auf und Ab

Geht das Gewicht. Tendenziell jedoch herunter und das, obwohl ich doch schon echt viel esse. Gesund esse ich, viel Obst und Gemüse, Nudeln, Kartoffeln, Sandwiches und mir gehts gut dabei. Wirklich abnehmen tue ich dadurch allerdings leider nicht. Aber ich habe Zeit und allzu schlimm ist mein Gewicht ja ein Glück schon lange nicht mehr.
Heute morgen zeigte die Waage mir eine 49.8 an. Gestern waren es 49.2, davor 48.9 und so geht das Tag ein Tag aus. Mein Körper scheint echt immer noch ordentlich durch einander und vieles davon wird wohl einfach das Wasser sein, das kommt und geht. Angst macht mir das keine mehr. Und ich weiß, wenn ich nochmal mehr Sport mache, gezielter auf meine Ernährung achte für eine Weile, dann habe ich ganz fix ein oder zwei Kilo Körpermasse weg. Momentan halte ich einfach bloß Gewicht und gucke, dass ich möglichst viel essen kann ohne zuzunehmen. Klappt ganz gut.
Desweiteren bin ich auf dem Weg, vegan zu leben. Ich schreibe es daher so, weil ich noch nicht komplett dazu fähig bin, die tierischen Produkte ein für alle mal weg zu lassen. Es ist ein wenig komplizierter, wenn man essgestört ist. Es ist komisch, sich Sachen zu verbieten, wenn man doch eigentlich daran arbeitet, dass man sie sich wieder ohne Angst erlauben kann. Aber ich kriege das hin! Momentan wohne ich nämlich nicht zuhause, sondern bei Freunden. Und unter den Umständen ist es echt schwer, sein eigenes Ding zu machen. Keine Ahnung, wie ich es beschreiben soll, aber so in den eigenen vier Wänden ists mit einer gesunden und geregelten Ernährung doch irgendwie einfacher.
Zuhause war es in der Regel so:
Morgens vielleicht ein wenig Sport, Brötchen mit Frischkäse, viel Rohkost, viel Obst oder Sojajoghurt mit etwas Müsli. Dann tagsüber Kaffee, vielleicht ein paar kleinere Snacks, Obst und abends viel Gemüse mit Tofu oder Bohnen oder Kartoffeln oder sowas. Ich vermisse es, alles kontrollieren zu können... obwohl ich da ja eigentlich von weg will.
Ich vermiss es, meinen Rhythmus zu haben.
Und leider: Ich vermisse die Bulimie.
Fast ein halbes Jahr bin ich nun rückfallfrei und momentan sieht es auch echt nicht nach Rückfall aus. Aber ich vermisse diesen rausch, den man dabei hat. Hört das denn nie auf?

Sonntag, 23. Februar 2014

Tag144 49.2

Eigentlich wollte ich nicht mehr bloggen, weil ich dachte, dass ich das nicht mehr brauchte. Trotzdem zieht es mich seit einiger Zeit immerzu ins Internet, auf eure Seiten..
Wie ihr im Titel sehen könnt, hab ich einiges geschafft in meiner Abwesenheit. Bald ist es ein halbes Jahr ohne Bulimie.
Mit dem Essen klappt es mal besser, mal schlechter. Wobei ich mir doch auf die Schulter klopfen darf! Ich ernähre mich eigentlich ziemlich gut, esse regelmässig und auch nicht zu wenig. Manchmal habe ich allerdings kleinere Essattacken, aber die halten sich erstaunlich im Rahmen. Einen richtigen Fressanfall, mit körperlichem Unwohlsein, hatte ich schon ewig nicht mehr.
Mein Gewicht war auch in den letzten Monaten sogar noch niedriger! Aber ich merke, dass mein Körper immer noch am regenerieren ist, Kraft sammelt und das aufgenommene Essen dankbar in Lebensenergie umwandelt. Dennoch kommt manchmal der Heisshunger, der verrät, dass da etwas immer noch nicht stimmt... Letztens habe ich es allerdings geschafft, dem Heisshunger stand zu halten! Bin stattdessen spazieren gegangen und hab mir ne Cola gegönnt und abends vor dem Zubettgehen war dann wieder Ruhe im Kopf. Heisshunger ist der Teufel..
Wie es nun aussieht? Nun, ich möchte gesund und glücklich leben. Einigermassen normal essen und mein Gewicht halten. Etwas mehr, aber nicht exzessiv Sport treiben. Immer mal wieder ne halbe Stunde laufen gehen, das wäre mein Ziel vorerst. In den letzten Monaten müsste ich täglich so um die 1500-2000 Kalorien zu mir genommen haben. Locker! Ich zähle da allerdings nichts und bin auch ganz schlecht.. Aber zum Beispiel heute: Ein veganer Müsli Cupcake, ganz ganz viele Trauben, etwas Papaya und zwei Aprikosen, zwei Maiswaffeln, Sojamilchkaffee, Wasabi Kichererbsen. Und da kommt gleich noch ne Banane und zwei Toast mit Peanutbutter dazu. Vielleicht noch ein paar getrocknete Früchte. Dann werde ich erstmal unterwegs sein und heute Abend gibt es Porige mit Reismilch, Kleie, Kokosflocken, ganz vielen verschiedenen Nüssen und Früchten. Klingt jetzt sehr diätisch, aber ich hab grad nichts anderes im Haus. Und das summiert sich. Keine Ahnung, wieviele Kalorien das dann insgesamt sind, aber allein die ganzen Nüsse im Müsli haben sicher schon 500 Kalorien.
Mein Ziel ist es, geregelte, normale Portionen zu essen. Morgens belegtes Brot mit Rohkost, Müsli mit Früchten und sonst echt stinknormale Sache (Pasta, Reis) aber eben immer auch ne Portion Obst oder Gemüse dabei. Ich neige da leider zur Übertreibung und esse tonnenweise Obst. Aber ich muss echt sagen, dass es mir doch meist gelingt, ein ganz normales Leben zu führen, bei dem mir das Essen nicht im Weg steht.
Warum schreibe ich dann hier? Nun, die Essstörung ist nach wie vor in meinem Kopf und darüber zu schreiben tut gut. Ein bisschen was abnehmen wäre auch nicht verkehrt.. ich möchte mich einfach mit euch austauschen können :)