Freitag, 29. Mai 2015

Ich poste so viel in letzter Zeit!

Weil das Thema Essstörung einfach so unangenehm present ist momentan. Heute war wieder ein unschöner Tag bisher, soviel gegessen.. Kuchen, Toast plus Smoothie und Müsli und zwei Stücke Pizza. Mein Bauch ist so voll, aber ich konnte nicht aufhören.. auf der Arbeit wird nachher ein riesiger Bogen um alle möglichen Fressfallen gemacht und dann sollte das bis heute Abend okay sein. Einfach auf Arbeit konzentrieren, dann wird das. Habe eh das Gefühl, dass es besser kommt, wenn ich nicht da herumstehe und esse.

Von daher, kein Essen mehr und dann sind auch die Ausrutscher heute okay.

Musste mich vorhin echt zurückhalten, nicht kotzen zu gehen. Traurig, wie schnell man da wieder rein rutscht. Selbst nach so einer langen Zeit. Die Denkmuster sind wie in den Kopf gebrannt..

Ich versuche nun stark zu bleiben, drückt mir die Daumen. Und morgen gibts dann Kaffee mit Sojamilch, Smoothie und Müsli und abends Alkohol.

Und dann ist hoffentlich mein Wohlbefinden wieder etwas besser...


sieht so gesund aus, ich weiß, aber mein Bauch sagt was anderes...

Over and over eternity

Wie in Endlosschleife. Mal läuft es besser, mal schlechter. Einen kleinen Bulimie Rückfall hatte ich leider, aber nur wegen Alkohol. Irgendwie macht mir Alkohol immer noch unheimliche Angst wegen der Kalorien. Ich hab kein Problem Kuchen und Pizza zu essen aber beim Alkohol kriege ich dann plötzlich Muffensausen und meine Gedanken schlagen Saltos mit meinem schlechten Gewissen.
Betrunken und voller Bauch geht gar nicht. Und dann habe ich alles wieder erbrochen und mich danach hundeelend gefühlt.

Generell ist das momentane Befinden echt nicht gut. Ich fühle mich dick und schwabbelig. Dieses unkontrollierte Essen lässt mich unglaublich dick erscheinen. Und dann habe ich einen Tag mal weniger gegessen und zack kann ich nachts vor Hunger nicht schlafen, wache auf und spüre alle meine Knochen. Was stimmt in meinem Kopf nicht?

Wieviel ich wiege weiß ich nicht. Aber es ist mehr als noch vor ein paar Monaten. Wesentlich mehr. Und ich kriege das Essen einfach nicht in den Griff. Ich habe nichteinmal Fressanfälle, ich esse bloß im oberen Durchschnitt eines normalsterblichen. Ich stopfe mich nicht voll, ich esse bloß den ganzen Tag. Aber macht das nicht jeder? Aber wenn es jeder macht, warum fühle ich mich dann so unnormal damit?

Was ist das überhaupt, 'normal'?

Ich merke, wie ich müde wäre von dem ganzen Blödsinn. Besonders, wenn es eben nicht 'nach plan' läuft. Wenn es nach plan läuft, bin ich der tollste und unbesiegbarste mensch auf erden. Und dann kommt der hunger und das schwachsein und das dünnsein.. und ich merke auch, wie die Essstörung älter wird und mein Körper doch soglangsam darauf reagiert und das macht angst. Ich merke aber auch, wie schnell er sich erholt, wenn ich dann mal mehr esse. Damit meine ich nicht Fressanfälle, sondern eben so wie jetzt. Relativ normalsterblich mit gewissensterror hoch zehn. Meine Haare werden auf einmal dicker und fallen kaum noch aus, ich schlafe tief und fest. Mir ist wärmer. Warum kann ich nicht einfach diesen Wunsch, dünn sein zu wollen, aufgeben?

Jedenfalls habe ich meinen Job im Restaurant nun gekündigt und gehe mit Freunden auf einen kleinen Urlaub und wenn ich zurück komme, habe ich wieder einen ganz anderen Alltag ohne alltägliche kostenlose Fressbomben. Ich denke, dass dann wieder so eine Zeit kommt, wo ich weniger esse und gesünder, weil mir es eben keiner mehr auf einem Silbertablett serviert.
Die nächsten Tage wird es also noch Smoothies, Rest Reis, Nudeln und Rest Kuchen geben. Verteilt auf 4 Tage. Sollte ich hinkriegen. Ich möchte einfach so gerne mal wieder zu Bett gehen und mich wohl fühlen...

smoothie bowl mit rice flakes, wohlfühl gutes gewissen essen

ca 50 kilo auf 170 cm. dick?

Montag, 18. Mai 2015

Wer wäre ich ohne die Essstörung?

Eine interessante Frage, oder? Ich glaube, ich wäre so wie ich jetzt bin. Genauso. Bloß ohne diese schwarze Seite, diese schlechte Seite. Ich wäre sorgloser und sozialer, weil ich mein Leben uneingeschränkt mit meinen Freunden teilen könnte, anstatt mit meiner Essstörung allem voran. Ich wäre spontaner, weil ich mein Essen nicht mehr planen müsste und einfach spontan ausgehen und all die flüssigen Kalorien in Form von Alkohol trinken könnte ohne mich schlecht zu fühlen und mir und dem Spaß selbst im Weg zu stehen. Die Essstörung ist für einen da, wenn es einem schlecht geht. Wenn es mit Menschen nicht klappt, dann ist sie da und dann möchte ich sie nicht missen. Aber ansonsten stiehlt sie einem sehr viel Lebensqualität. Und dennoch kann ich sie nicht ganz aufgeben. Die Bulimie klar, die kann mir gestohlen bleiben. Aber das Dünnsein, das kann ich nicht aufgeben. Was bleibt im Leben, wenn dieses riesengroße alles einnehmende Ziel nicht mehr da ist? Andere Ziele? Was google ich, wenn mir langweilig ist, wenn nicht über die Es?

Einige Gedanken habe ich mir gemacht die letzten Tage.

Heute ist Tag 9 ohne Erbrechen. Im Wochentakt kommt nun ein Rückfall, aber ich bin motiviert, das auszubauen. Bulimie ist scheiße, durch und durch. Es ist gut um Leere zu füllen, aber ich bin nicht leer, ich bin glücklich eigentlich. Ich bin an dem Punkt, wo die Bulimie Rückfälle mich leer fühlen lassen und mir die Hoffnung nehmen, jemals davon los kommen zu lassen.

Jedenfalls läuft es nun besser. Freitag hat überraschend gut geklappt und ich habe wenig gegessen tagsüber, dann getrunken und abends danach noch ein bisschen gegessen aber war alles in allem okay. Generell habe ich so langsam meine Kraft zurück und das freut mich unglaublich! Ich freue mich auf die nächsten Tage und werde es gleich testen und hoffe, dass es weiterhin nun normaler läuft und ich abends mit einem guten Gefühl ins Bett gehen kann und nicht jede Minute des Tages so kämpfen muss...

lieblingswohlfühlfrühstück: obst und Kaffee

süßkartoffel mit Salat, Bohnen und nüssen

Donnerstag, 14. Mai 2015

Ich lebe noch..

Mich gibt es noch. Wenn auch 'ich existiere noch' besser passen würde. Ich scheine und strahle nach außen hin und in mir drin bröckelt es. Es ist nicht, weil ich unglücklich mit meinem Leben bin. Es ist einzig und allein wegen dieser dummen Essstörung.
Ich habe wieder angefangen zu erbrechen. Nicht oft, aber es kommt vor. Dadurch habe ich wohl etwas zu genommen. Ich fühle mich so unsagbar unwohl und bekomme mein Essen momentan einfach nicht in den Griff. Dieser unsagbare Appetit die ganze Zeit treibt mich noch in den Wahnsinn. Ich esse einfach den ganzen Tag, lebe nur dafür. Morgen treffe ich mich abends mit Freunden und wir gehen aus und ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich es bis abends mit relativ wenig Essen hinbekommen sollte. Es ist unmöglich ein Treffen zum Essen gehen zu machen, weil ich vorher schon so viel in mich reinstopfe, dass ich nicht mehr essen kann/möchte. Ich weiß echt nicht, was ich machen kann, damit das aufhört...
Dann esse ich wieder Fleisch hin und wieder, was mir echt zusätzlich zu schaffen macht.
Wie komme ich zurück zum kontrollierten Essen? Es scheint mir unmöglich momentan.

Und das ist genau das, was mich unsicher und unglücklich macht. Wie soll ich ein sorgloses Leben führen, wenn Essen immerzu ein Problem ist? Selbst, wenn es gut läuft, besteht immer die Gefahr, dass es sich schlagartig ändert.

Und durch das sich unwohlfühlen und den Appetit kommen dann die Bulimie Rückfälle. Und die machen alles nur noch schlimmer...

Ich werde versuchen, morgen möglichst den ganzen Tag aus dem Haus zu sein und das Thema einfach zu vermeiden. Ein Frühstück hier und dann gehts raus. Muss ohnehin ein paar Sachen erledigen, das passt dann ganz gut.

Dieser Kampf gegen die Bulimie ist so unglaublich hart manchmal. Wie bringe ich meinem Kopf bloß bei, dass Bulimie kein Weg zum Schlanksein ist? Der begreift das einfach nicht. Jedesmal, wenn ich zuviel esse und in sich in meinem Kopf ein Schalter umlegt und ich auf alles scheiße und weiter fresse und danach erbreche, nehme ich bloß noch mehr zu.
Wobei man sagen muss, dass es vermutlich nicht halb so dramatisch ist mit der Zunahme, wie das jetzt klingt. Vielleicht 2 oder 3 Kilo, wo ich dann nun bei 52 Kilo oder so wäre? Aber ich fühle mich übel und unwohl und das macht mich fast wahnsinnig.

Keine Ahnung, warum ich das alles jetzt schreibe. Aber irgendwie muss es raus und da niemand von meiner Essstörung offiziell weiß, kann ich sonst nie darüber reden.

Danke liebes Internet.

eine der wenigen Male wo ich tatsächlich gekocht habe...