Montag, 22. Oktober 2012

Tag3, 49.6

Mal wieder etwas von mir. Nachdem ich letztens 9 Tage ohne Erbrechen geschafft habe, versaute ich es an dem 10ten. Seitdem sind nun wieder 3 Tage vergangen. Mein Gewicht ist auch wieder etwas gesunken und ich bemühe mich, gut zu essen und viel zu unternehmen.
In letzter Zeit frage ich mich vermehrt, wohin meine Reise geht. Ich mein, klar, ich mag abnehmen. Und dieses Ziel werde ich weiterhin verfolgen. Aber wieviel? Es ist nun einmal so, dass es sehr langsam geht. Dass viele Rückschritte gibt. Ich denke, in erster Linie möchte ich mehr auf mich achten. Satt sein, flexibel sein und vor allem nicht mehr erbrechen. Aber es ist verdammt schwer, denn es gibt immer wieder diese Situationen, in denen ich den vollen Bauch nicht aushalte, aufgebe und erbreche. Ich schaffe es oft nicht, von vorneherein darauf zu achten und merke dann, wenn es zu spät ist, dass es zu viel war. Hierbei geht es weniger um die Zahlen der Kalorien, sondern das schlechte Gefühl im Bauch..
Ich nehme also ab, ganz langsam und esse so normal, wie es eben geht.
Dennoch, wohin möchte ich? Mein Körpergefühl wechselt jederzeit. Mal fühle ich mich super, schlank und schön. Mal sehe ich überall nur Fett, was noch weg kann. Manchmal erinnere ich mich an das Bild von früher. Wie ich aussah, als ich noch 44 Kilo wog. Und ich weiß, dass es nicht krank aussah. Das wurde mir auch mehrmals gesagt. Mein Körper ist schmaler gebaut und die Knochen treten nicht so stark hervor, dass es krank aussehen kann. Ich habe selbst mit 44 Kilo noch einen runden Hintern, wenn auch viel kleiner als vorher. Fakt ist jedoch, dass ich jetzt, wo ich um die 50 Kilo wiege, einfach sehr viel besser aussehe, als noch mit 55 oder mehr. Meine Beine sind schöner, der Bauch flacher und die Hüften schmaler. Mein Gesicht ist schmaler, die Arme dünner. Aber schön dünn, nicht sehnig oder knochig. Und ich kriege Komplimente, die besagen, dass sich meine Figur verbessert hat. Meine Einstellung, abzunehmen, kann und will ich erstmal nicht komplett auf Eis legen. Aber sie ist da. Der Wunsch, mal nach gefühlten Hundert Jahren die 48 vor dem Komma zu sehen, ist sehr groß.
Ich esse also weiterhin, gönne mir das, worauf ich Lust habe. Achte, dass ich auch Obst und Gemüse esse, viel Wasser trinke. Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte. Generell, wenn ich für mich koche, eher gesund und gemüselastig. Morgens ein Vollkornbrot mit Gurke oder Tomate und Frischkäse. Oder Sojajoghurt mit Obst, Müsli und Honig. Kuchen oder belegtes und Kaffee und abends eine kleine Portion von dem, worauf ich Lust habe. Normal eben. Aber dennoch, mit der Zeit schwindet auch so das Gewicht..

Sonntag, 7. Oktober 2012

Same procedure

Ich fühl mich so ein wenig wie in dem Film "Ewig grüßt das Murmeltier", wo sich ein und der selbe Tag andauernd wiederholt. Es passiert, ich überesse mich, kann das Völlegefühl nicht aushalten und gebe auf. Fange an, richtig zu fressen und übergebe mich. Diese Prozedur dauert lange und wiederholt sich meist noch einmal, weil der Heißhunger einfach immens wird. Jeder, der körperlichen Heißhunger vermischt mit richtigem Hunger kennt, versteht das.
Jedenfalls geht es so los, dass ich mir vornehme, mehr zu essen. Damit ich satt werde, damit meine Haare wieder schön werden. Und auch einfach, weil ich gerne esse und mich lockern möchte. Aber diese Beziehung zu dem Essen, die ist einfach alles andere als locker. Pläne im Kopf, die sich drehen und wenden und durch jeden spontanen Bissen oder Schluck vollkommen neu sortiert werden müssen.. dazu dieser momentane Schwebezustand zwischen Freunden, Sehnsucht nach einer Beziehung, Berufswünschen und einem argen Fernweh.. ich gebe auf. Zu schnell gebe ich auf, weil ich weiß, dass die Bulimie mir hilft. Sie hilft mir seelisch. Aber meinem Körper hilft sie nicht. Sie hilft, dass ich nicht zunehme oder gar abnehme. Aber ansonsten muss ich echt ne ganze Menge schlucken und an guten Tagen wieder ausmerzen, damit mein Körper nicht komplett abbaut. Tue ich das nicht, so wie letztens, fallen schlagartig strähnenweise Haare aus und bröckeln die Nägel förmlich weg. Und man sieht so unglaublich alt aus..
Ich muss essen..
Nein, kein Erbrechen mehr. Gut essen, so wie heute. Auf heute bin ich unglaublich stolz. Aber ich bin nicht stolz darauf, dass der letzte Bulimieanfall noch nicht lang zurückliegt..
Montag geht es erstmal ne Woche Freunde besuchen. Heißt, kaum Kontrolle übers Essen. Keine Bulimie und kein ständige Essmöglichkeit. Meist hilft mir sowas und ich bin wochenlang unglaublich diszipliniert. Mein Ziel in dieser Zeit ist nicht, möglichst viel abzunehmen, sondern, schöne Tage zu haben. Mir schöne Mahlzeiten zu gönnen, abends auch mal etwas Wein. Gesund zu essen. Aber trotzdem nicht zu viel. Kein Geld zum Fenster rausschmeißen. Und wenn ich wieder daheim bin, daran anknüpfen. Mir vorerst die Tage zuballern, um ja nicht in Versuchung zu geraten.
Wieviel ich wiege weiß ich nicht. Aber mehr als 51 Kilo dürften es auf keinen Fall sein. 51 wäre der Worst Case. Es wird wohl eher um die 50 herum sein. Immer noch so eigenartig, wieder in dieser Gewichtsklasse zu sein. Mein Ausflug in die oberen 50er und sogar 60er war zwar verhältnismäßig doch recht kurz. Aber dafür prägend. Nie wieder. Jetzt bin ich wieder dünn, mein BMI sagt Untergewicht und nun sogar anorektisch. Oder, ab 17.5 ist doch schlimmer als Untergewicht oder?
Gott, wie das klingt. Als sei ich stolz drauf. Im Grunde ist es aber so, dass ich einfach nicht anders kann. Mein Körpergefühl war in den letzten Monaten einfach für den Arsch. Und sobald mein Magen ansatzweise voll war, war es die Hölle auf Erden. Ich kann nicht normal sein, es geht nicht. Ich brauche das, das Dünnsein. Ich brauche es mehr als meine Periode, gesunde Haare und Nägel. Als meine Gesundheit.. wie traurig das ist eigentlich.
Aber deshalb: Essen. Je mehr ich essen kann, desto besser. Denn das kann ich nicht mehr. Übelkeit, Völlegefühl, Verdauungsprobleme.. all das hindert mich. Bzw hindert mich die Angst davor. Wie oft lag ich nachts wach, weil ich bis in den abend Fas gehabt hatte, ohne zu erbrechen. Dieser Geschmack im Mund ist so unglaublich ekelhaft.. dieses aufgeschwämmte, fast toxische Gefühl im Körper ist der Horror. Manchmal hatte ich es schon, wenn ich bloß etwas zu viel gegessen habe. Um die 2000 bis 2500 Kalorien, selbst da hab ich schon akute Probleme.
Und das Abnehmen, das kommt dann von ganz allein. Einfach viel Obst und Gemüse, auf den Bauch hören, aktiv leben und dann geht das. Ich bin guter Dinge. Hoffentlich geht es auch ohne feste Regeln. Hoffentlich hilft mir diese Starthilfe nun, diese Woche gezwungene Bulimieabstinenz. Drückt mir die Daumen!

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Tag2 Good News

Der zweite Tag, an dem es nun wieder gut läuft. Von dem Kalorienzählen habe ich mich doch recht schnell wieder verabschiedet. Es schränkt mich zu sehr ein. Im Grunde geht es bei mir ja garnicht so arg um die Zahlen, das habe ich ohne besser im Griff.
Ich muss einfach diese drei Mahlzeiten pro Tag Regel mal verinnerlichen. Wenn ich das tue, sollte es keinerlei Probleme mehr geben.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Schwerer als gedacht..

.. fällt mir ein normales Essverhalten. Habt ihr das auch manchmal, dass ihr andere Menschen essen seht, ganz gedankenlos und sie darum beneidet? Wie sie sich ein Päckchen Trauben kaufen und eine beim Bezahlen abzupfen und danach nicht mehr brauchen. Oder an einem Eiswagen vorbeigehen, merken, dass sie Lust darauf hätten und sich spontan eine Kugel kaufen. Aber man muss auch akzeptieren, dass man nicht immer diese Situationen hat, auch als gesunder Mensch nicht. Es kommt durchaus vor, dass man mit Freunden unterwegs ist und eben keinen Hunger oder Appetit hat. Oder vor einem Buffet steht und bloß Lust auf ein wenig Salat hat. Gesunde Menschen hören meist darauf und machen sich darum keine Gedanken. Unsereins weiß nicht mehr, was normal ist. Und hört auf den Kopf und nicht auf den Bauch.
Ich möchte lernen, wieder auf meinen Bauch zu hören. Das möchte ich so sehr. Aber es ist einfach unglaublich schwer. Vor allem muss ich einsehen, dass ich für mich und meine Ernährung zuständig bin. Und wenn ich abends allein daheim bin, kann ich mir kochen was ich will. Niemand sieht es. Außer vielleicht meine Mitbewohnerinnen. Wenn ich mir etwas gutes gönnen möchte, dann sollte ich auf meinen Körper hören und es tun. Natürlich, wenn spezielle Anlässe anstehen oder ich mich auf ein Stück Kuchen im Cafe freue, dann muss man auch mal eisern sein. Aber es soll wieder diese Leichtigkeit in die Ernährung. Denn nur durch diese Leichtigkeit schaffe ich es, langfristig abzunehmen.
Gestern habe ich mir einen groben Plan erstellt, an den ich mich zumindest anfangs genau halten werde. Ich möchte in etwa 1300 gesunde Kalorien zu mir nehmen und mal schauen, wie es mir damit ergeht.
Hauptsächlich möchte ich Obst und Gemüse essen und dieses möglichst variantenreich. Dazu Sojaprodukte, zum Anbraten Olivenöl verwenden und hier und da mal ein Brötchen. Kartoffeln, Vollkornnudeln und Naturreis. Senf, Balsamico und Honig. Ich möchte definitiv mehr Honig essen, denn dieser ist gesund und hilft dem Körper, Wunden zu heilen. In letzter Zeit entzünden sich diese bei mir sehr schnell..
Bei fddb habe ich mir bereits grob ein paar Gerichte zusammengestellt. Das schwierigste ist jedoch, sich wirklich an drei Mahlzeiten täglich zu halten und nicht zwischendurch irgendetwas zu essen, sich hinreißen zu lassen, dann ein schlechtes Gewissen zu bekommen und zu fressen. Wenn ich es schaffe, diese dreierregel einzuhalten, brauch ich eigentlich nichtmal mehr Kalorien zu zählen. Das Zählen ermöglicht mir allerdings, mich sicher zu fühlen und konkrete Zahlen zu haben, um mich gutfühlen zu können. Und um mir sicher zu sein, dass dies und jenes im Rahmen ist und ich nicht reduzieren muss. Es lässt mich ruhiger sein und ordnet meinen Kopf.
Heute habe ich bereits 490 Kalorien zu mir genommen. Ich hab also noch knapp 800, mal sehen, wofür. Natürlich ist es auch kein Problem, mal etwas drunter zu sein ;) aber je länger ich durchhalte, desto empfindlicher wird mein Körper und dann bekomme ich wieder Schlafstörungen. Daher auch die hohe Grenze. Mein Körper funktioniert mit weniger einfach nicht. Außerdem habe ich Zeit. Jedes Kilo weniger ist ein unglaublicher Gewinn! Und für ein Kilo weniger muss ich nicht hungern.
Außerdem möchte ich definitiv auf Süßigkeiten verzichten. Ausnahmen wird es geben, aber kontrolliert. Ich möchte meine Kalorien sinnvoll einsetzten und möchte meinem Körper etwas gutes tun. Heute Abend möchte ich mir auch eine Haarkur machen aus Öl und Ei und vielleicht auch was fürs Gesicht.
Auf meinen Bauch muss ich auch achten, denn meine Verdauung ist echt kompliziert geworden. Zuviel Laktose und Fruktose ist nicht gut. Aber bei einer normalen Ernährung sollte es da keine Probleme mehr geben. Ich möchte gerne morgens mittags und abends knapp 400 kcal zu mir nehmen und vielleicht nen Snack für 100. Kalorien werden erstmal gezählt oder überschlagen und wenn ich merke, dass es klappt, werd ich das lockern. Aber in gewisser weise macht mir ao ein Plan Spaß. Ich schaue, was meine Möglichkeiten sind und habe viel mehr Spaß beim Kochen. Denn Kochen bedeutet Einhalten des Plans und in dem Rahmen kann ich bedenkenlos experimentieren.
Aber das Dünnsein und das Erfolgsgefühl, es lockt beides so unglaublich zur Zeit. Ich möchte mich wieder gut fühlen, möchte nicht die ganze Zeit Angst um meine Gesundheit haben und mich schlecht fühlen, weil ich schon wieder aufgegeben und die Kontrolle verloren habe. Ich möchte meine Sachen erledigen und meine Vorgaben einhalten. Soviel dazu :)

Montag, 1. Oktober 2012

I'm in!

Ich bin dabei, voll und ganz. Hinter mir liegt ein Wochenende voller unkontrolliertem essen müssen auf Veranstaltungen. Ich konnte mich einigermaßen zurückhalten, trotzdem war es zuviel. Zugenommen habe ich hundertpro, aber das schaffe ich. Die Motivation ist da, ich möchte dünn sein. Ich möchte weniger sein.
Heute habe ich den dritten bulimiefreien Tag hinter mir. Essen war auch okay und jetzt schaue ich gleich noch ein paar Serien und schlafe, sobald ich müde bin.
Morgen also Tag 4. Diesmal richtig, diesmal kämpfe ich. Denn Es wird mir definitiv zu viel erbrochen, zuviel nicht gekämpft.
Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich heute Abend nicht gut. Innen drin, diese Leere, sie ist so furchtbar. Dabei geht es mir doch gut, vieles läuft so unglaublich gut und trotzdem spüre ich eine Hoffnungslosigkeit, dass ich weinen könnte. Lange hatte ich Streit mit meiner dreisten Mitbewohnerin und nun ist sie endlich ausgezogen. Gestern auf den Tag. Aber sie schuldet mir noch Geld und verdreht nun alles, sodass ich als Lügerin darstehe. Ich bin endlos erleichtert, dass sie weg ist. Dennoch machen diese Anschuldigungen irgendwie zu schaffen. Dass ich für sowas die Verantwortung tragen muss, obwohl ich noch eine andere Mitbwohnerin habe. Diese ist zwar nett und lieb, aber so wahnsinnig auf Distanz..
Morgen habe ich frei und ich werde versuchen, mir einen schönen Tag zu machen. Morgens ausschlafen, vielleicht etwas lesen, Wäsche machen, frühstücken, etwas fernsehen und einkaufen gehen. Katzenfutter bräuchte ich auch. Und abends vielleicht zu meiner Mutter oder schon mittags mit einer Freundin einen Kaffee trinken. Aber auf keinen Fall die Kontrolle über das Essen verlieren! So ein freier Tag verleitet leider oft dazu.
Diese Woche möchte ich außerdem unbedingt wieder mehr Obst und Gemüse essen. Es tut mir gut und hilft mir, weniger von anderen Dingen zu essen. Dann geht es nach Berlin für ein paar Tage und ich denke, dass dort das Essen ebenfalls leichter fallen wird. Wir werden uns sicher selten was kochen und eher immer etwas auf die Hand kaufen. Und wenn, dann wird es generell sehr überschaubar. Wenn ich also diese Woche ohne Fressanfall durchhalte, habe ich einiges gewonnen! Generell habe ich echt Probleme, wenn ich wirklich einen Fressanfall habe. Denn es bereitet meinem Magen und meiner Verdauung echt die Hölle. Bauchweh, Übelkeit bis in den folgenden Tag hinein. Ein regelrechtes Katergefühl habe ich dann, wenn ich es nicht erbreche.. also ich echt Vorsicht geboten!