Donnerstag, 20. Dezember 2012

Die Zeit vergeht, Anfang meiner Essstörung

Als ich damals mit fünfzehn mit dem abnehmen angefangen habe, war meine Essstörung so komplett anders, als sie es jetzt ist. Damals gab es für mich kein Pro Ana, keine Blogs, ich habe nichtmal wirklich das Internet benutzt. Ich habe nur meinen sich verändernden Körper im Spiegel gesehen und wollte anfangs bloß auf Süßigkeiten verzichten. Aber ich schaffte das nicht und das ärgerte mich sehr. Im Winterurlaub bemerkte ich dann auf den Fotos der Digitalkamera, wie dick ich doch geworden bin. Und da fing ich erstmals an, kontrollierter zu essen. Wobei mein Verständnis davon damals echt so dermaßen anders war als jetzt.. für mich hieß Abnehmen, keine Süßigkeitenkein Fastfoodkein Fett. Wenn ich einen Keks aß, fühlte ich mich schlecht und hatte versagt.
Die Mengen reduzierten sich immer mehr. Anfangs hungerte ich, aber nicht sehr lange. Schnell schwänkte ich auf viel Obst und Gemüse um. Die Süßigkeiten an Karneval hob ich auf und sagte mir, dass ich das essen könnte, wenn ich dünn sei. Noch immer hatte ich keine Platform zum Austausch. Ich war allein mit mir und den Gedanken in meinem Kopf, mit meiner Familie und den Freunden in meiner Schule. Ich nahm ab, erreichte die fünfzig Kilo. Aber es war bereits zu spät. Damals schrieb ich Tagebuch und in meinen Einträgen kann man förmlich sehen, wie sich meine Gedanken verändern. In einem schrieb ich, wie sehr mich meine Worte aus dem vergangenen Eintrag erschreckten. In diesem schrieb ich davon, dass ich unbedingt die fünfzig erreichen will und halt so typisches Motivationsgerede. Ich war immer noch fünfzehn zu dem Zeitpunkt.
Ich glaube, das Internet nutzte ich erstmals, als das Schülervz anfing. Wann war das? 10.05.07, da habe ich mich angemeldet. Wow, dann habe ich echt lange ohne jeglichen Austausch über meine Essstörung gelebt. Stattdessen habe ich darüber in Tagträumen nachgedacht. Habe mir viele Zeitschriften gekauft, in denen Beiträge über dünne Stars und deren Diäten waren. Ich habe jede Menge also in Magazinen gelesen und Fernsehbeiträge bei Sendungen wie Taff gesehen. Ansonsten habe ich alles mit mir selbst ausgemacht. Habe mich auf das Gefühl gefreut. Habe mich gefreut, wenn die Waage etwas weniger anzeigte. Habe mich so unglaublich stark gefühlt. Damals hat es mir sehr geholfen. In der Schule war es nicht schön. Zumindest war ich zu introvertiert, als dass ich souverän hätte mit den Leuten umgehen können. Im Nachhinein weiß ich wirklich, dass ich persönlich einfach zu verschlossen war. Die anderen kamen auf mich zu. Aber ich ließ eben keinen an mich ran..
Jedenfalls gab mir die Essstörung damals unheimlich viel. Ich vermisste zwar die Zeiten, in denen ich gedankenlos abends mit der Familie essen und danach noch vor dem Fernseher Süßkram essen konnte. Das Gefühl, wenn ich mich an diese, aber auch an die anfängliche Magersucht erinnere, ist so komplett anders. Soviel wohliger und wärmer. Die Tatsache, dass ich damals so wenig über das wusste, was ich da tat, hat einiges an Last genommen. Mein Denken war zwar sehr schwarz/weiß. Zwei Gummibärchen waren schon zuviel. Zumindest waren sie falsch, weil sie nicht zu einer Diät passten. Ich erinnere mich auch noch an den Tag, an dem ich das erste mal einen "Fressanfall" hatte. Es war Sommer, ich war tagsüber an einem Fluss gewesen, schwimmen mit einer Freundin. Es war Sommer, der Sommer '05 schätze ich dann. Ich kam abends heim, es war schon nach sieben. Früher musste ich immer um sieben gegessen haben müsst ihr wissen. Auch so eine  typische Diäteigenschaft. Jedenfalls kam ich heim, erwischte meinen Papa auf dem Sprung zum Fußballgucken gehen und fragte, ob ich eine Pizza bestellen könnte. Er gab mir Geld. Ich holte eine Mini Pizza und saß um halb acht vor dem Fernseher, um Gilmore Girls dabei zu sehen. Als ich davor in der Küche war und auf die Pizza wartete, langte ich in das Süßigkeiten Fach und aß zwei Turnschuhförmige Gummibärchen. Danach saß ich auf dem Sofa und wusste absolut nicht, weshalb ich diese nun gegessen hatte. Warum? Etwas enttäuscht war ich.. und da sagte ich mir, dass das wohl Heißhunger gewesen sein musste. Denn ich hatte keine Kontrolle in dem Moment gehabt und wollte diese Gummibärchen doch garnicht gegessen haben..
Damals, da hatte ich noch keinerlei Schlafprobleme. Meine Verdauung funktionierte ganz normal und wenn ich Fressanfälle hatte, dann waren die in dem Moment zwar ganz furchtbar, aber wusste sie auszugleichen und verlor niemals komplett meine Motivation. Denn da waren immer diese kurzen Segmente in meinem Kopf von einer möglichen Zukunft. Ich, dünn, auf meinem Bett am lachen und am lesen. Mit meiner Familie unterwegs, dünn und glücklich. Beim Anziehen meiner Hosen, die ich kaum mehr ausfüllte. Das, die Erinnerung an diese Gefühle, die waren meine Motivation. Es war soviel weniger angsteinflößend damals. Ich aß einfach sehr viel Gemüse, reduzierte meine Mahlzeiten und genehmigte mir lieber mal ein Balisto, als Nudeln zum Mittag zu essen. Ich fing an, viel Sport zu machen. Lief in den Ferien beinahe täglich. Immer morgens vor dem Frühstück. Da ich kaum Freunde hatte, hatte ich die Zeit. Ich war ja abends selten lange unterwegs. Feiern ging ich erst, als ich 17 war. Jedenfalls war ich all die Jahre, von Ende 15 an, jedes Wochenende schon um 22 Uhr im Bett, um am nächsten Morgen um 7 oder halb acht aufzustehen und Laufen zu gehen. Heute weiß ich, wie unglaublich diszipliniert ich damals war. Nicht umsonst hielt ich lange die 43/44 und wog zwischenzeitlich sogar 40 Kilo. Ich bin 1.70 groß.
Wenn ihr wollt, kann ich auch noch mehr darüber erzählen. Aber ich habe so das Gefühl, dass ich zu lange Texte schreibe und die kaum jemand wirklich liest. Das ist schade, denn jedes Wort liegt mir sehr am Herzen..
Wie ich auf das Thema gerade komme? Nun, ich habe nochmal in meinen allerersten Blog gesehen. Eröffnet am 20.04.08. Ich bin darauf gekommen, als ich auf meinem ersten Laptop, den ich weniger vorher bekam, nach der Schokoladendiät googelte. Wie kam ich damals eigentlich darauf..? Ich weiß es garnicht mehr. Jedenfalls war das eine komplett neue Welt für mich. Wenn ich mir diese Einträge dort ansehe, dann habe ich so einen Drang, die Autorin schützen zu wollen. Wie naiv ich klinge. Dabei dachte ich, den kompletten Durchblick zu haben. Ich war fast achtzehn!
Diese Gefühlswelt, in der ich zu diesem Zeitpunkt lebte, war einfach komplett anders als heute. Klar, ich war oft sehr einsam und meine "Selbstgeißelung" setzte meiner Psyche ganz schön zu. Aber ich war sicher bei meinen Eltern. Fand meinen Sinn in der Erfüllung der Schulaufgaben, Ausführung meiner kleinen Nebenjobs und dem Reiten.
Heute ist es ganz anders. Ich bin eingetaucht in eine oberflächliche Welt. Früher war ich zwar verschlossen. Aber ich war ich. Zumindest war ich noch fähig dazu, offen und ehrlich ich selbst zu sein.
Heute habe ich das Gefühl, dass mir diese Fähigkeit abhanden gekommen ist. Ich kenne zwar viele Menschen, bin viel unterwegs, wenn ich möchte und ich kann mir gut vorstellen, dass viele gerne ich wären. Das klingt nun eingebildet, aber ich sage das vollkommen neutral, wertlos. Denn ich weiß ja, dass diese Tatsache einem nichts gibt..
Alles, was ich heute tue, muss sinnvoll und effizient sein. Früher habe ich einfach gelebt. Zwar sehr viel für die Essstörung, aber dennoch, ich habe gelebt. Ich habe mich über jedes Treffen mit Freunden gefreut, jeden Kinobesuch, jedes Weihnachten, jeden Geburtstag. Ich habe mich über jeden Tag gefreut, den ich gut gegessen und gesportelt hatte und über jede schöne Zahl auf der Waage.
Heute habe ich sehr viele Menschen um mich herum, die ich irgendwie nicht erreiche. Ich kenne sie gut und mag sie und sie mögen mich. Aber sie können mir nicht diese Wärme geben, die ich brauche. Alles ist immer nur oberflächlich. Das Grundgefühl ist Leere und Zukunftsangst. Früher war das Grundgefühl irgendwie behaglicher..
Außerdem bin ich immerzu angespannt. Habe Angst vor der Zuknunft, Angst vor dem Schlafen oder dem nicht Schlafen können. Angst, enttäuscht zu werden. Ich möchte selbstständig sein, möchte einen Rolle ausfüllen.
Meine Essstörung ist unberechenbar geworden. Mein Wissen darüber ist zwar mittlerweile immens. Aber ich versuche, nach allen Regeln meines Wissens zu handeln und das ist unglaublich anstrengend. Der Heißhunger ist unglaublich groß teilweise. Und der Kampfgeist, der ist quasi Null. Andauernd habe ich Fressnafälle mit Erbrechen. Merke, wie ich kaputt gehe daran. Mein Gewicht ist zwar gut und seitdem ich vor etwa zwei Jahren mit dem Sport fast komplett aufhörte, gefallen mir meine nun gänzlich unmuskolösen Beine viel besser.
Aber, wohin will ich? Was ist mein Ziel? Wo ich nun meinen alten Blog lese, bekomme ich eine unglaubliche Sehnsucht nach jener Zeit. Diese wohlige Wärme.. zu wissen, dass ich sowas vielleicht nie wieder werde fühlen können, zerreißt mir das Herz. Wie gerne würde ich meinen Kopf reseten und mein Wissen löschen. Meine Eltern mit diesen kindlich naiven Augen sehen und dadurch die Möglichkeit haben, Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich war so eigenständig dadurch. Auf meine Freunde bezogen. Selbst, wenn alle blöd waren, konnte ich immer nach der Schule heim, mir ein Mittagessen mit viel Gemüse kochen, etwas spazieren gehen und abends beim Abendbrot vergnügt am Familientisch sitzen und danach einen Film gemeinsam sehen, bevor es zu Bett ging.
Heute ist vieles einfach so angespannt. Wenn ich verabredet bin, muss ich unheimlich aufpassen mit dem Essen. Dass ich vorher nicht zuviel esse, dass ich früh genug esse, um mich nicht so voll zu fühlen. Dass ich am Abend zuvor genug esse, um durchschlafen zu können. Irgendwie ist immerzu alles so angespannt. Meine Gedanken kreisen permanent ums Essen, um Gewicht und meine Figur. Mir kam es zwar so vor, als sei das besser gworden. Aber nein, das ist es nicht. Es ist bloß in Fleisch und Blut übergegangen. So wie atmen.
Das ist nun doch ein sehr langer Text geworden. Aber, wenn es keiner lesen mag, so wird es doch mir etwas bringen. Denn es ist schön, nach ein paar Jahren alte Worte wieder zu finden und eine Gefülsreise machen zu können..
Liebe Grüße an euch alle.
damals..
.,.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Wie funktioniert das Leben?

Ich habe mal gelesen, dass essgestörte Menschen ein ernsthaftes Problem haben. SIe verlernen, glücklich und sorglos zu sein, weil ihre Psyche und der Körper dem ständigen Druck nicht stand halten. Seien es diese ewigen Gedankenkreise oder schlicht die dauerhafte Mangelernährung..
Wenn ich zurück denke, sehe ich sieben Jahre Mangelernährung, vier Jahre exzessiven Sport und etwa zwei Jahre Erbrechen vor mir. Dazwischen gab es eine Phase, in der ich sehr viel aß. Anfangs viele Fressanfälle (was ja auch nicht gut ist für den Körper..), dannbeherrschter und schließlich konnte ich mit einer gesunden Essensmenge wieder abnehmen. Doch es schlug wieder um und wie es so ist, kam die Bulimie zurück, obwohl ich sie besiegt glaubte..
Es ist nun etwa anderthalb Jahre her, dass die Bulimie wieder in meinem Leben ist. Und ich merke wirklich, wie mein Körper nicht mehr kann. Manchmal brauche ich nur minimal zu viel zu essen und mein Körpergefühl gerät vollkommen aus den Fugen. Entweder bläht sich der Bauch oder ich muss andauernd hicksen. Oder mein Körper saugt sich mit Wasser voll. Und in diesen Situationen ist es unglaublich schwer, nicht zu erbrechen..
Meine Verdauung ist nun wirklich mieserabel. Der Magen und der Darm, die müssen wirklich ackern, um die Nahrung klein zu kriegen. Ich habe keine Verstopfung, aber es geht echt schwerfällig von statten. Nachts kann ich kaum mehr einschlafen, weil es so unangenehm drückt im Bauch..
Jedenfalls muss ich verdammt nochmal das Ruder rumreißen. Aber ich weiß schlichtweg nicht, wie ich das machen soll. Ein voller Tagesplan hilft mir normalerweise. Der Sommer hilft mir, wo man so frei und flexibel ist und die Sonne die Seele streichelt. Aber ich merke traurigerweise immer wieder, wie gut mir die Ess-Brech-Anfälle gegen die Leere tun. Traurig, aber wahr.. es leert den Kopf von all den schlechten Gedanken. Es füllt den Tag. Ich flüchte und flüchte und verbaue mir immer mehr den Weg zurück. Isoliere mich von meinen Freunden, schaffe nichts sinnvolles mehr. Aber damit muss nun Schluss sein.
Sehr lange nun war ich bei meiner Familie. Es tut gut, hier zu sein, vernab, von allen Problemen. Und ich weiß auch, dass ich bei mir in der Wohnung wieder sehr schnell zurück kommen möchte (und das vielleicht auch werde..). Aber ich muss es versuchen.
Mein Tag sollte so aussehen: Morgens stehe ich auf. Hoffentlich bald mal etwas früher, als momentan. Dann frühstücke ich eine Kleinigkeit, trinke einen Kaffee und verlasse die Wohnung. Wohin? Keine Ahnung. Aber ich brauche diese Zeit nach der ersten Mahlzeit fernab von allen Versuchungen. Am besten gehe ich einkaufen, durch die Stadt oder bin bestenfalls mit irgendwem verabredet. Sobald ich wieder Hunger bekomme, kann ich wieder etwas essen. Etwas, dass satt macht und meinen Bauch nicht dick. Ich versuche dann weiterhin, irgendwelche Aufgaben und Ziele zu haben. Abends dann schön abendessen und danach erst einen Film sehen, mit Mitbewohnern Zeit verbringen und zuhause oder bei Freunden den Abend ruhig ausklingen lassen.
Problem hierbei ist aber, dass ich momentan keine zentrale Aufgabe in meinem Leben habe. Ich habe einen kleinen Job, aber nur einmal die Woche für ein paar Stunden. Frei einteilbar. Ich habe noch einen anderen kleinen Job, den ich aber vom Laptop aus erledigen kann, indem ich simple Mails beantworte. Meine Freunde haben alle Jobs oder ihr Studium oder ihre Beziehung. So kommt es mir zumindest momentan vor. Oder bildet sich das mein kranker Kopf wieder nur ein? Jedenfalls brauche ich eine Aufgabe außer Haus, einen Job. Aber erstmal muss ich wieder den Schritt ins Leben wagen. In mein jetziges Leben und nicht jenes, welches ich mit 16 bei meinen Eltern führte.
Dieses Wochenende habe ich noch. Danach heißt es: Popo hoch!

Samstag, 8. Dezember 2012

Fotos von heute

meine Beine im Sitzen
und im Stehen

Es weihnachtet sehr..

Und endlich mal wieder etwas neues von mir. Womit fange ich an?
In den letzten Wochen hatte ich nach wie vor viele Bulimieanfälle. Aber es ändert sich irgendwie. Sie ufern weniger aus und kommen spontan, anstatt geplant. Dennoch war November echt ein schwarzer Monat. So viel erbrochen..
Ich fühle mich wirklich schlecht mit dem Wissen, was ich da eigentlich tue. Wieviel Geld wurde schon unnötig in meine Sucht gesteckt? Und dann erst die ganzen Kosten, die ich in Form von Gesundheit, Zeit und verpasste Erlebnisse bezahlen muss. Dennoch ist es so unglaublich schwer, es einfach sein zu lassen. Ich weiß garnicht mehr, wie es ist, wirklich kämpfen zu müssen. Wenn ich früher morgens einen Essanfall hatte, habe ich einfach den restlichen Tag gefastet und dann war das okay. Heute ist das unvorstellbar. Es würde mich unter einen solch großen Druck setzten. Wisst ihr, was auch echt fies ist? Den Körper wieder auf einen Normalzustand zu setzten. Dass er einen nicht mehr mit Heißhunger überschüttet, dass er normal verdaut und nachts zur Ruhe kommt. Nach all den Jahren Magersucht und die darin liegenden, langen Bulimiephasen zeigen so langsam wirklich ihre Folgen. Besonders, was den Mineral- und Vitaminhaushalt angeht. Ich habe schlicht keine Reserven mehr. Bei jedem Brechanfall kotze ich doch jegliches wieder aus. Verliere Salze und Elektrolyte. Reize den Magen, die Speiseröhre und meine Mundhöhle.
Wusstet ihr, dass ein Vitaminmangel ebenso zu Schlafstörungen führen können? Diverse B Vitamine sind dafür zuständig, dass der Körper Schlafhormone ausschüttet. Klar, fehlen die, fehlt der Schlaf. Ich dachte immer, es käme von zu wenig essen. Aber mittlerweile glaube ich, dass auch eine Unterversorgung mit rein spielt.
Die letzten Jahre habe ich nämlich wenig auf Nährstoffe geachtet. Auf Kalzium und Eisen, das wars. Hab lieber Schokolade gegessen, anstatt einer ausgewogenen Mahlzeit. Der Körper steckt einiges lange weg. Aber so langsam kommt meiner an seine Grenzen.
Heißt: Aufhören zu erbrechen! Zum xten Mal.. aber ich muss mir das wirklich sehr oft sagen, um es nicht zu vergessen.
Derweil versuche ich mich dann wirklich, normal und gesund zu ernähren. Erstmal den Körper wieder ins Lot bringen und dann, wenn er wieder die Kraft hat, weiter abnehmen. Wieviel ich wiege, weiß ich nicht. Ich möchte es auch garnicht wissen.. vor einer Woche wog ich aber 50 Kilo etwa. Soo schlimm kann es also nicht sein.
Letztens habe ich auch ein Gespräch in meiner Familie mitbekommen. Dass ich soviel essen würde. Und dass man sich Sorgen macht, weil ich ja so mager wär und trotzdem soviel Essen verdrücke. Aber doch, man sollte mir vertrauen, dass ich mir nicht den Finger in den Hals stecken würde. Ich bin "mager"?
Irgendwie bekomme ich momentan ziemlich viel Reaktion auf meinen Körper. Mutter, Vater und Geschwister. Freunde bezeichnen mich als "Hering" oder "Spargeltarzan", bieten mir Essen an. Ich selbst empfinde mich momentan durch das ganze Essenschaos aus gesund viel essen und dann wieder Brechanfälle haben als fülliger. Klar, es ist wieder alles aufgeschwämmt. Aber darauf kann ich mich irgendwie nicht verlassen.. wie dem auch sei. Ich bin motiviert, ich möchte einen fitten Körper haben.
Also heißt es, möglichst drei einzelne Mahlzeiten. Alle drei ausgewogen und besonders morgens und mittags sollte danach das Bauchgefühl so gut sein, dass ich problemlos aufbrechen und was unternehmen kann. Ich baue Nüsse, Früchte, Gemüse, Soja, Fleisch, Eier, Öle und Vollkorn so oft es geht ein. Morgens gibt es beispielsweise Vollkornhaferflocken mit Banane und Honig oder Apfel mit Sojamilch oder Joghurt. Oder ein Brot mit Ei oder Aufschnitt. Mittags etwas kleines, ein Snack. Und abends mit viel Gemüse, Kartoffeln, Reis oder Couscous und etwas eiweißhaltiges, sättigendes.
Ich poste euch auch gleich noch ein paar Bilder, aber dann mit Passwort.. wie gesagt, einfach fragen. Ich mach da kein großes Heckmeck drum. Mag einfach wissen, wer mich sehen kann und wer nicht ;)

Mittwoch, 28. November 2012

Tag7 Woher kommt diese Kraft auf einmal...?

Tag7, fast eine ganze Woche ohne einen Fressanfall und dadurch automatisch auch ohne Bulimie. Ich freue mich, habe keine Angst und hoffe gleichzeitig, dass dieser Zustand möglichst lange so erhalten bleibt.
Körperlich geht es mir wesentlich besser. Die letzten Tage habe ich ziemlich viel gegessen. Mein Körper wird kaum richtig satt. Dazu hat meine Verdauung echt noch große Probleme, wodurch sich besonders abends der Bauch schnell aufbläht. Und versucht mal, mit dickem, rundem Bauch ein Hungergefühl wahrzunehmen.. die letzten Abende hab ich oft auch spätabends noch etwas gegessen. Und trotzdem schlafe ich schlecht. Entweder durch Hunger oder durch Bauchschmerzen. Es nervt! Denn den Schlafdefizit merkt man echt schnell und der geht ganz schön an die Substanz. Und ist wahnsinnig gefährlich, weil man schneller mal unkontrolliert isst.
Aber bisher konnte ich es dennoch irgendwie meistern. Dennoch wäre es echt begrüßenswert, wenn sich auch die Verdauung in den nächsten Tagen vollends reguliert.
Was mir immer hilft, wodurch meine Verdauung in Schwung kommt, sind Tage, an denen ich abends feiern gehe. Die sehen nämlich so aus, dass ich morgens etwas frühstücke und dann nur noch flüssiges zu mir nehme. Kaffee mit Sojamlich, Suppe oder, wenn die Kraft wirklich nachlässt, Energiedrinks. Und dann eben abends beim feiern Alkohol. Meist kann ich direkt am nächsten Morgen dann normal auf Toilette und fühle mich wunderbar entspannt in der Bauchgegend.
Dass ich den Tag wegen dem Alkohol halb faste, hat mehrere Gründe. Es entstand so, dass ich vorerst versuchte, bloß noch Gemüse und Obst vorher zu essen. Als ich anfing, Kalorien zu zählen, schrumpfte die erlaubte Zahl der erlaubten Kalorien vor dem Alkohol von 800 bis auf 300. Schließlich aß ich nur noch morgens, damit mein Bauch abends nicht mehr großartig mit Verdauen beschäftigt ist. Ich fühle mich nicht vollgestopft und schwerfällig und bemerke den Hunger meist nichtmal, wenn ich viel unterwegs oder am tanzen bin. Ihr denkt jetzt sicher, dass das schlecht ist, man schneller betrunken wird, weil man ja keine Grundlage hat. Komischerweise durfte ich meine Theorie öfters bestätigen, dass eine Grundlage meinem Körper mehr Arbeit bereitet, als die puren Getränke. Ich werde schon nach ein paar Schlucken (!) betrunken. Trinke zu viel, weil ich es eben gewohnt bin, dass mir ein Glas noch nichts ausmacht. Jedoch bin ich nach dem Glas vollkommen betrunken, komme kaum noch klar. Gehe auf Toilette, merke dann richtig, wie sich alles zu drehen anfängt. Und kurz danach merke ich, dass davor gegessene plus getränke sich seinen Weg zurück bahnt und ich muss mich übergeben. Wenn ich vorher nichts esse, habe ich vielleicht abends kurz vor den Treffen etwas Hunger. Dieser lässt sich jedoch mit Suppen stillen. Und spätestens, wenn man dann zu trinken anfängt, ist der Hunger komplett weg. Mir wird eigentlich nie schlecht in dem Zustand. Und der Alkohol wirkt viel seichter und weniger heftig, als wenn ich eine Grundlage im Magen hätte. Keine Ahnung, weshalb das so ist. Aber es ist mir nun schon viermal so ergangen.
Wie dem auch sei. Donnerstag, Freitag und vielleicht auch Samstag wird das durchgezogen. Morgens essen, zwischendurch unterwegssein, Kaffee und andere Getränke und abends Alkohol. Meist kann ich die morgende darauf auch etwas mehr essen, weil es meinem Körper dann gut tut und ich kein schlechtes Gewissen habe. Abends bin ich immer total stolz und kann das weggehen richtig genießen. Trotzdem bin ich dann nach ein paar Tagen auch froh, wieder normal essen und meine Batterien aufladen zu können. Ich erhoffe mir von der Zeit, dass meine Verdauung endlich wieder klarkommt und ich vielleicht auch ein bisschen Gewicht verlieren kann. Ich habe mich zwar immer noch nicht gewogen, aber mehr als 49 Kilo wiege ich sicherlich! Aber ich pack das, ich krieg das runter. So lange ich die Bulimie und sämtliches Überessen erstmal beiseite lasse, geht das Gewicht ruck zuck runter.
Momentan mach ich es so, dass ich morgens eine Kleinigkeit frühstücke (zb 2 EL Vollkornhaferflocken, Leinsamen, eine Banane und/oder Apfel, Honig, aufgekocht mit Sojamilch; oder Brot mit Rohkost und Frischkäse) dazu Tee und Kaffee trinke. Und dann je nach Tagesplanung entweder nen Kaffee trinken gehe, irgendwie ein bisschen zwischendurch snacke (Kekse, Obst, Gemüse, Kleinigkeiten eben, die ich kaum im Bauch bemerke) und abends esse ich entweder mit anderen, was ich dann nicht bestimmen kann. Versuche aber möglichst, ausgewogene Sachen dann zu essen und eben soviel, dass ich damit klarkomme, ohne mich schlecht zu fühlen. Oder ich koche mir selber etwas mit Gemüse und Eiweiß, wenn ich großen Hunger hab auch mit Kartoffeln, Reis oder sowas. Damit ich eben richtig satt bin. Ich koche auch nicht fettarm, tue überall Öl ran. Das Problem ist eben, dass ich echt nicht durchschlafen kann, wenn ich nur unter 1000 Kalorien esse. Das ist echt schlimm, weil manchmal bemerke ich garnicht, dass ich so wenig nur gegessen habe und wundere mich dann nachts wegen dem Magenknurren und der Schlaflosigkeit..
Naja, ich wünsch euch erfolgreiche Tage. Ich versuche dann, heute noch gut durchzuhalten, hab bereits viel gegessen. Und wenn mein Bauch mal wieder richtig leer ist, gibts auch ein Wiegeergebnis :)
Machts gut!

Montag, 26. November 2012

Tag5, es wird, es wird

Heute ist der fünfte Tag ohne Erbrechen und es fühlt sich verdammt gut an. Mein Körper braucht das so dringend, er muss sich erholen und Regenieren, um fit und gesund zu sein.
Gewogen habe ich mich nun schon länger nicht mehr.. ich kann es auch selbst nicht einschätzen. Aber das Wasser verschwindet so langsam und ich kann mich, was das angeht, echt langsam besser fühlen.
Mit dem Essen ist es schwer. Ich glaube, dass ichunbewusst zu wenig esse. Denn ich kann nichtmehr richtig durchschlafen, weil ich Hunger habe. Aber es ist eigenartig, denn ich esse auch Brote mit Nutella um 2 Uhr nachts vor dem Schlafengehen, nasche Keksteig und geschmolzene Schokolade und Nüsse. Koche richtige Mahlzeiten mit Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß. Ob ich denn auch abnehme? Keine Ahnung. Auf jedenfall fühle ich mich nicht ganz so schlecht, also, es scheint nicht so viel drauf gekommen zu sein durch die schlimmen letzten Wochen.
Mein Ziel heißt nun, noch viele weitere gute Tage zu schaffen. Nicht zu erbrechen. Aber auch genug zu essen, dass ich mal schlafen kann.. ich würde wahnsinnig gerne bis Weihnachten durchhalten und gesund essen. Aber ich weiß, wie schwer es ist. Vor allem, weil sich manchmal die Lage von jetzt auf gleich komplett wendet. Und dann sitzt man da, hat zuviel gegessen, hat ein schlechtes Gewissen, weiß nicht, wie man den Tag überstehen soll.....und erbricht. Bekommt Hunger, stopft sich voll und erbricht wieder.
Aber nein, ich muss kämpfen. Es geht einfach nicht anders! Ich merke allein, wie gut mir diese fünf Tage tun. Dass ich mich nicht mehr so labil und kränklich fühle und meine Schönheit zurück kommt. Das Gesicht wird wieder normal in Form und Hautfarbe. Und man denkt nicht die ganze Zeit, dass es einem doch jeder ansehen muss, was man heimlich tut.
Letztens habe ich nachgedacht, dass ich es gern mal jemandem zeigen würde. Denn ich kann es im Nachhinein nicht glauben, was ich da eigentlich tue. Wenn ich die ganzen leeren Packungen sehe, das ganze Erbrochene, säckeweise Lebensmittel. Wie paralysiert ich wohl aussehen muss, wenn ich da, wie im Wahn, alles herunterschlinge in unmenschlichen Mengen.
Am Wochenende habe ich einen Abend meine Familie besucht. Mein Papa meinte, ich hätte "wieder" abgenommen. Ändert sich aber von Hose zu Hose, diese Ansicht. Wenn sie schlabbert, "hab ich abgenommen". Mein Mam fragt mich jedesmal, ob ich denn auch genug Geld habe. Ob ich mir genug zu essen kaufe und richtig koche. Sie fragt andauernd, was ich denn gegessen hätte. Manchmal merke ich -genau wie bei meinem Vater, Geschwister und Freunden- wie die Blicke an manchen Körperstellen hängen bleiben. An den Beinen, Armen oder den Schultern. Aber ich habe auf keinen Fall abgenommen! Ich würde mich sogar eher auf 51 Kilo schätzen, wenn ich ehrlich bin. Oder irre ich mich? Das Problem ist, dass ich wieder Verdauungsprobleme habe. Zuviel Erbrechen.. jedenfalls hatte ich erst ganz schlimm Durchfall, mein Bauch blähte ishc furchtbar auf, dass ich nichtmal sitzen oder auf dem Rücken liegen konnte. Mittlerweile fällt der Stuhlgang schwerer und mir ist oft übel.. jedenfalls, wenn der Bauch sich voll anfühlt, weil die Verdauung sich zu langsam entleert, fühlt man sich sofort dicker. So wie ich mich gerade fühle.
Gerade muss ich echt mit mir kämpfen. Der Bauch fühlt sich voll an, aber der Appetit wäre da. Bisher habe ich zwei Äpfel, eine Mandarine und Maronen gegessen. Die Maronen kann ich absolut nicht einschätzen.. hab eine ganze Tüte in den Ofen getan und davon schon zwei Portionen gegessen. Ein paar sind noch da. Es wäre das beste, wenn ich nur noch trinke jetzt. Jedes weitere Essen würd das Bauchgefühl nur noch schlimmer machen! Also, durchhalten, kämpfen. Heute Abend werden Kekse gebacken, und da würd ich mir gern ein paar von gönnen, ohne dass es ausartet..

Sonntag, 25. November 2012

Alles aus dem Rhythmus

Wisst ihr was das schlimmste an der Bulimie ist? Du gibst dich ihr hin, immer wieder und irgendwann ganz plötzlich, von heute auf morgen, von jetzt auf gleich, da bemerkst du, dass alle Gerüchte stimmen. Die Haare fallen tatsächlich aus, das Herz stolpert ab und an, die Verdauung wird zur Katastrophe, du isolierst dich, gerätst immer mehr aus dem Gleichgewicht und nimmst schlussendlich auch noch zu.
Meine momentane Situation ist der reinste Trümmerhaufen. Meine Haare sind furchtbar fisselig und fallen strähnenweise aus. Meine Verdauung.. Bauchweh ohne Ende, ein ständiges Völlegefühl und auch wieder arges Aufblähen. Vorhin tat es so weh, dass ich nicht mal liegen konnte.. dann mein Rhythmus. Ein Chaos. Ich bin bis 5 Uhr wach und schlafe bis 14 Uhr. Hallo?? Ich schäme mich so sehr dafür. Dass ich mich so gehen lasse und einfach nicht herauskomme.
Also, wo fange ich an? Ich fange an der Ursache an, nämlich an der Bulimie. Zuviele Essbrech Anfälle, die zu sehr zur Gewohnheit werden. Es wird immer schlimmer. Also versuche ich, mir nun auf andere Weise etwas gutes zu gönnen. Lieber mehr Geld ausgeben für Nahrung, die mir hilft, gesund zu essen, als Geld das Klo herunter zu spülen. Und meine Gesundheit gleich mit. Ich habe mir nun heute Brokkoli, Energiegetränke, Vollkornmehl und Kuvertüre zum Backen gekauft. Außerdem Sojajoghurt, einen Paprika-Nuss Aufstrich. Ich werde mich ablenken, ankämpfen und dann wird es mir Schritt für Schritt besser gehen.
Tag1: Alles ist aufgeschwämmt, Heißhunger und im Rachen und Bauch fühlt sich alles einfach nur Wund an. Die Wangen sind leicht geschwollen, aber mehr gefühlt als wirklich sichtbar
Tag2: Wasserhaushalt, Verdauung und Hunger/Satt Gefühl sind nach wie vor gestirrt. Man schläft komisch, hat immerzu einen vollen Bauch, der schwer zu ertragen ist. Mund und Zähne fühlen sich aber bereits besser an. Dafür drückt es in den Wangen ungemein und sie werden dick und tun weh beim Kauen
Tag3: Der Körper ist immer noch alles wieder am ausgleichen. Aber es wird besser. Er merkt, dass das Essen nun im Magen bleibt. Er bekommt genug Wasser, Mineralstoffe und Vitamine. Vor allem auch Elektrolyte! Wangen sind nach wie vor geschwollen, drücken aber nicht mehr und schmerzen nicht mehr.
Tag4: ?
Ich hatte 12 Essbrech Tage diesen Monat. Ich habe zuviel Geld dafür ausgegeben (aber bei weitem nicht soviel, dass es wirklich schlimm wäre. 30 Euro sind es glaub ich insgesamt etwa). Aber ich möchte mich wieder gut fühlen. Wieder freier sein, meinen Körper wieder mögen. Noch sind ganz viele Wassereinlagerungen in meinem Körper, besonders in den Beinen. Noch fühlt sich mein Körper einfach nur furchtbar an! Aber er bekommt viel gutes Essen und ich hoffe, dass es dann bald besser wird. Noch habe ich abends ziemlichen Heißhunger und ich muss echt mit mir kämpfen. Ich denke auch, wenn sich das normalisiert hat, kann ich auch wieder normaler schlafen. Wenn ich jetzt um 2 oder 3 schlafen will, wälze ich mich hin und her und stehe um 5 wieder auf, weil ich Hunger habe. Sehr gefährlich sowas.. nur einmal schwach werden und es könnte in unkontrolliertes Essen oder Fressen ausarten. Aber heute ist der dritte Tag und ich habe weiß Gott nicht vor, nochmal schwach zu werden. Auch, wenn es mir innerlich momentan nicht so gut geht.
Jedenfalls habe ich nächste viele schöne Treffen mit Leuten, für die ich fit und schön sein will. Und mich gut fühlen will. Und nicht so verquollen und mit dicken Backen. Ich freue mich drauf, erfolgreiche Tage zu haben.
Morgen werde ich erstmal ein wenig umherziehen, ein paar ToDos abarbeiten. Abends gehe ich babysitten bei meiner Mutter, mit der ich mich zur Zeit einigermaßen gut verstehe. Jedenfalls kann ich in meinem derzeitigen Zustand sowieso nirgendwo hin und dachte mir, kann ich dort 30 Euro verdienen, ein wenig in meinem alten Zuhause sein und mir ein schönes Abendessen dort kochen. Und natürlich für meinen Bruder da sein! Der kleine, ganz viele Bilder malt er mir zur Zeit. (morgens Kaffee, Banane und abends Essen bei Mutter)
Sonntag gibt es ein Frühstück und dann wohl noch Plätzchenteig und Plätzchen. Ich versuche möglichst beim Frühstück zu sparen..
Montag möchte ich endlich das mit dem Führerschein regeln und vielleicht direkt schon zu einer Theoriestunde abends gehen. Und ich möchte ein wenig weiter nach Jobs suchen. Da gäbe es noch 3 Cafes, in denen ich gern fragen würde, ehe ich in anderen frage, in die ich weniger gern rein mag. (Müsli, Snack zwischendurch, gesundes Abendessen mit viel Gemüse)
Dienstag treffe ich eine Freundin und abends gibts vielleicht nochmal ne Theoriestunde. (kleines Frühstück, je nach Hunger; Kaffee; Abendessen)
Mittwoch treffe ich einen Freund, vorher gehe ich in meine alte Uni. (kleines Frühstück, Abendessen außer Haus..?)
Donnerstag ebenfalls nen Kaffeetrinken und abends in eine Bar und danach vielleicht tanzen. (kleines Frühstück, Kaffee, Alkohol)
Freitag wird gefeiert! (bisschen Obst oder Brot; Kaffee, Alkohol)
Samstag auch! (bisschen Obst oder Brot; Kaffee, Alkohol)
Generell gilt, nicht überessen! Ein Frühstück besteht aus einem Brot, einem Brötchen und dazu Aufstrich und Gurke oder einem Müsli mit Joghurt. Dazu nen Kaffee oder Tee. Maximal noch etwas Obst, aber nur, wenn es zeitlich passt!
Zwischendurch möglichst nichts essen. Falls doch, nur ein paar Happen und viel dazu trinken.
Abends koche ich reichhaltig und mit viel Gemüse. Dazu Kartoffeln, Reis, Couscous oÄ und etwas Fleisch, Fisch, Tofu oder Eier. Ich muss wirklich satt werden abends, ansonsten endet das wieder in einem Desaster..
Also, wenn ich in den nächsten Tagen abnehme (und sei es nur das beschissene Wasser) wär ich restlos begeistert. Hauptsache ich nehme nicht zu! Abnehmen kann ich dann ab Donnerstag, wenn es wieder fast nur noch Flüssiges heißt.
Ich muss jetzt einfach auf meinen Körper vertrauen, der bekommt das hin. Fakt ist, dass ich nie nie wieder einen Essbrech Anfall haben will. Geldverschwendung, Zeitverschwendung. Ich schade mir und meinem Körper durch und durch. Wenn ich zwei cleane Wochen geschafft habe, rufe ich den Zahnarzt an, den ich mir herausgesucht habe und mache einen Termin. Erst dann traue ich mich.. und ich werde ehrlich sein zu den Ärzten.
Ich freue mich richtig auf jeden weiteren Tag, den ich überstehe und den ich meistere. Es macht Spaß, sich etwas gutes zu tun. Seine Aufgaben zu erfüllen, Spannendes zu erleben, rauszu kommen, rum zu kommen. Zu merken, wie es mir täglich ein Stück besser geht. Wie sich die Verdauung reguliert und die Wangen normal werden. Wie der Hunger wieder normal wird.. ich weiß hoffentlich endlich, wofür ich kämpfe..

Freitag, 16. November 2012

Der ultimative Feel Good Plan

So, ich wage den Schritt und schreibe endlich so, wie ich am liebsten schreiben würde. Zeige Bilder, die ich gerne zeigen möchte. Wenn diese Texte hier jemand lesen wird, den ich kenne, das wäre ein Alptraum. Jeden Tag wird es mir aufs neue bewusst, dass ich nie jemanden erzählen kann, was ich alles verheimliche. Denn ich würde mich in Grund und Boden schämen, ich würde aufhören zu existieren, glaube ich.
Also, nun mit Passwort.
Nun, womit fange ich nun an? Vielleicht mit meinem Tag? Vielleicht damit, dass dieser Monat bisher so grottig läuft, wie schon lange nicht mehr? 8 Bulimie Tage hatte ich bisher. Bei 15 vergangenen Tagen macht das einen verdammt schlechten Monatsdurchschnitt. Das Schlimmste ist aber, dass ich mehr und mehr wieder reinrutsche. Dass es Gewohnheit wird, normal wird. Dass mein Körper sich darauf einstellt vor allem. Es ist so furchtbar, dass feststellen zu müssen. Besonders, weil es sich auf alle wichtigen Dinge des Lebens auswirkt. Ich nehme zu. Ich isoliere mich, verstecke mich, weil ich denke, dass man mir doch ansehen muss, was ich tue. Ich fühle mich so schlecht und schuldig. Meinem Papa fresse ich förmlich die Haare vom Kopf. Ich gebe viel zu viel Geld für Essen aus, das ohnehin im Müll landet. Ich lüge, erfinde Ausreden, um Treffen abzusagen oder unpünktlich zu sein.
In meinem Leben sind momentan so viele Lügen, soviele erfundene Geschichten, dass ich vergesse, wer ich überhaupt bin.
Die Folge ist, dass ich unsicher werde. Denn ich weiß nicht, wie ich mich verhalte, wie ich normal bin. Habe Angst, dass alles auffliegt. Ich werde immer kleiner und vorsichtiger und keiner hat eine Ahnung. Niemand weiß, was wirklich mit mir los ist. Und ich, ich möchte doch einfach nur offen und ehrlich ich selbst sein dürfen. Aber ich bin diejenige, die das verhindert. Die sich ihr eigenes Netzt strickt, in dem ich mich immer mehr verfange.
Denn, wenn ich erbreche, fühle ich mich ekelhaft am nächsten Tag. Ich kann kaum raus. Die Tage darauf ist es nicht anders. Ich muss also genaugenommen jedesmal warten, bis ich mich wieder zeigen kann. Und in dieser Zeit läuft wieder etwas schief und die Warterei wird wieder auf null gesetzt.
Genauso mit dem Geld. Ich habe das Gefühl, schon soviel Geld ausgegeben zu haben diesen Monat, dass ich mir kaum Sachen erlauben kann. Aber manche Lebensmittel oder Investitionen in einen Kaffee oder Ähnliches würden mir helfen, mich von der Bulimie fernzuhalten. Aber dann wiederrum, wenn ich mir ein Abendessen in einem Restaurant oder Cafe gönne, fühle ich mich schlecht des Geldes wegen.
Irgendwie fühl ich mich immerzu schlecht. Stopp jetzt, so geht das doch nicht!
Okay, welche Punkte in meinem Leben muss ich ändern?
  1. Geld ich muss mir schlicht und ergreifend noch einen Job suchen. Er lenkt mich ab, gibt mir eine Aufgabe, bis mein Studium wieder beginnt. Und gibt mir das Gefühl, Geld ausgeben zu können, weil ja genug wieder reinkommt.
  2. Tagesrhythmus früher ins Bett, früher wach werden. Ich bin zwar gerne nachtaktiv, aber nicht so lange. Außerdem kann ich dann auch mal früher sachen unternehmen. Momentan ist selbst 2 Uhr Mittags "früh" für mich..
  3. Wohnsituation wieder mehr Zeit in meiner Wg verbringen, anstatt bei meinem Vater und meiner Schwester. Ich fühle mich schlecht, wenn ich deren Lebensmittel und Pflegeprodukte verwende und hier herum gammele.
  4. Aktiver sein und nicht viel nachdenken, wenn spontan jemand fragt. Oder wenn jemand generell etwas machen will. Ich habe Zeit und Geld sollte wirklich kein Hindernis sein!
  5. Konsequenter sein beim Essen. Denn ich kann jedesmal sagen, wann eine Grenze überschritten wird und ich wirklich zu fressen anfange. Stopp sagen, ablenken, aushalten und sich abends über einen weiteren guten Tag freuen dürfen.
Ich möchte für mich selbst ein kleines Projekt starten. Das Feel Good Projekt. Bis Neujahr sind es nun noch 46 Tage. Und ich möchte es schaffen, diese 46 Tage zu meistern. Kein Erbrechen, keine Fas.
  • Ordentlich einkaufen gehen und mir meine Basis Lebensmittel erlauben. Sojajoghurt und Sojamilch, Obst und Gemüse, leckeres Müsli, Tofu und Fisch, Brot und manchmal Kleinigkeiten, um leckeres zu kochen
  • trotzdem keine Angst haben, wenn man mal auswärts oder bei Freunden isst. Dafür einfach den Kühlschrank nicht übervoll halten, sondern immer ne gute Basis drin haben, mehr nicht
  • versuchen, nicht öfter als dreimal zu essen. In etwa um die 1200 bis 1400 kcal einhalten. Viel Trinken, viel Obst, viel Wasser
  • immer nen Pusher bis abends aufheben, um noch spontan zu Kochabenden oder alkoholreichen Treffen gehen zu dürfen
  • nach dem Frühstück raus und sich beschäftigen
  • Job suchen!
  • für Führerschein anmelden!
  • Narbe an der Hand endgültig mal abbinden und verheilen lassen
  • Kaugummi und Brausebonbons immer im Haus haben, falls es abends schwer wird, durchzuhalten
  • falls ich wirklich irgendwann mal vor Hunger nicht schlafen kann, notfalls nen Schokomonotag einlegen, um ein Fressen zu verhindern. Aber nur im Notfall!
  • möglichst selten zu den Eltern. Die tun mir einfach nicht gut und bringen mich gedanklich zurück in Vergangenes.. und leider auch in alte Bulimie Muster.. ich weiß, das klingt blöd. und ich darf sie nicht dafür verantwortlich machen!
  • nach zwei erfolgreichen Wochen wird ein Zahnarzttermin gemacht
  • an Weihnachten ist Tag 39!
so und nun ein Bild, zwei Wochen etwa alt. Bald kommen noch mal richtige, auch mit Gesicht. Aber ich schließe den Roman hier mal, obwohl mir noch soviel mehr auf der Seele brennt. Aber dann liest das ja keiner mehr..
Also, auf bald hoffentlich!

Mittwoch, 14. November 2012

Dünn sein

Nochmal zur Erinnerung: Der nächste Eintrag bekommt ein Passwort. Denn ich mag meinen Namen nennen, mein Gesicht zeigen und sagen, wie ich lebe und was ich tue. Ich mag auch von Dingen schreiben, die mich ausmachen und mich gerade beschäftigen. Und das traue ich mich nur, wenn ich weiß, wer diese Dinge lesen kann.
Aktuell läuft es so wie immer. Allerdings merke ich sehr stark, dass es Winter wird. Es wird dunkler, es wird kälter und somit verändert sich der komplette Lebensrythmus. Wo ich vor nicht allzu langer Zeit noch recht zeitig aufstehen und den Tag genießen wollte, bleibe ich nun lieber länger wach und schlafe dementsprechend länger. Für das Essverhalten ist es irgendwie einfacher. Obwohl ich mir immer mehr blöde Laster angewöhne.. zum Beispiel fange ich an, spätabends oder gar nachts noch haufenweise Obst und Gemüse zu essen. Einfach, weil ich Esslust habe und dann lieber so etwas esse, anstatt die Kontrolle zu verlieren und schwerwiegenderes zu essen. Heißhungertechnisch geht es eigentlich auch. Mehr und mehr stelle ich mir eine Art Liste in meinem Kopf zusammen. Ein Ideal, wie ich gerne essen und leben würde.
Ich habe wirklich Lust, diesen Plan umzusetzen. Allerdings hängt das leider sehr mit meiner Stimmung zusammen. Heute zb hat eigentlich alles gut geklappt. So wie die letzten Tage auch. Jedoch fühle ich mich seit vorgestern wieder so leer.. und heute abend, weiß auch nicht warum, irgendwie habe ich mich regelrecht zu einem Essbrech Anfal getrieben. Ein wenig hat er -leider- geholfen. Dennoch, ich mag nicht mehr erbrechen.
Derzeit koche ich wieder sehr gerne. Ich verwende dazu viel Gemüse, Fisch, Fleisch bzw mehr noch Tofu, Fetakäse, Sojajoghurt, Öl. Morgens gibt es meist ein Brötchen oder Vollkornbrot, dazu Frischkäse und was ich sonst so da habe. Zwischendurch immer wieder diverses Obst oder Gemüse. Und wie gesagt, abends nun immer viel Obst und Gemüse. Ich möchte alles gerne abwechseln und neues ausprobieren. Zb habe ich noch eine Brotbackmischung und ich dachte mir nun, warum sollte ich daraus nicht ein herzhaftes Brot machen? Also, den Teig befüllen mit Käse, Nüssen, Gemüse?
Auch möchte ich meinen Tagesrhythmus wieder hinbekommen. Früher ins Bett, früher aus den Federn. Oder morgens eben noch etwas lesen, bevor ich aufstehe und den Tag beginne. Aber nicht mehr so lange schlafen. Besonders, weil ich nichtmal wirklich lange schlafe. Wenn ich um 6 ins Bett gehe (was aber auch eher eine Ausnahme ist!) und um eins aufwache sind das sieben Stunden. Aber meist wache ich früher auf. Aber allein auch die Tatsache, dass das so unkontrolliert abläuft.. ich schäme mich fast schon dafür.
Momentan suche ich auch wieder einen Job, einen zweiten, um noch eine zusätzliche verpflichtende Aufgabe zu haben. Ich mache auch meinen Führerschein, treffe mich viel mit Freunden, gehe am Wochenende aus.
Also, ich arbeite also nach wie vor an mir. Versuche, möglichst nicht mehr zu erbrechen. Aber ich merke echt, dass mein Körper Hunger hat. Wie lange hatte ich schon nichts refeedmäßiges mehr? Jedesmal, wenn ich zuviel esse, erbreche ich. Keine Ahnung, wieviel mein Körper davon aufnehmen kann. Aber ich schaffe es nie, ein Überessen auszuhalten. Ich muss es immer loswerden. Mein Körper lebt nun also schon ziemlich lange in diesem Modus, in dem ich moderat zu wenig esse. Zwar nicht viel zu wenig, ich hungere nicht. Aber zu wenig, um gesund und sorglos zu sein.
Abnehmen tue ich trotzdem nicht. Und das nervt! Denn, wozu einschränken und erbrechen, Essgelüste haben und verzichten, wenn im Endeffekt nichts bei rum kommt? Und ich mir darüber hinaus auch noch schade?
Ich gebe mir also nun wieder große Mühe und berichte euch. Mein Gewicht sollte nach wie vor so um die 50 pendeln.. weiter gehts!

Donnerstag, 8. November 2012

Fotos von mir - jetzt wirds ein Tagebuch!

Ich habe vor, diesen Wordpress Blog endlich so zu nutzten, wie ich es am liebsten tun würde. Mit Fotos von mir, von meinem Alltag und mit allen Details und Gedanken.
Das Passwort hierzu bekommt ihr auf Anfrage. Ich werd dabei nicht wählerisch sein. Lediglich mag ich die Übersicht behalten und sicher sein, dass diese persönlichen Dinge niemand -wenn auch zufällig- entdecken kann.
Also, fragt ruhig. Auch, wenn ihr bisher noch nicht kommentiert habt.
Würd jedenfalls gerne einmal zeigen, wovon ich euch immer erzähle. Von meinen dünnen und menen dicken Zeiten.
Zu meiner Situation. Nach wie vor sehr bulimisch und nach wie vor mit der Motivation, Lebensfreude zu erhalten und mir mehr zu gönnen. Leider geht es viel zu oft schief.. so wie heute und gestern. Aber ich habe das Gefühl, dass es nun endlich mal Klick gemacht hat. Ich habe keine Lust mehr. Ehrlich nicht. Ich möchte mein Leben endlich so leben, wie ich es gerne habe.. möchte viel unternehmen. Auch mal in Cafes essen, wenn auch, alleine. Draußen sein, unter Menschen. Richtig schön kochen, auch für mich alleine. Es macht Spaß, macht satt und zufrieden und ist ein gewisser "Luxus" für mich selbst. Hierbei gilt es, dass es ausgewogen, experimentell und interessant, ausreichend, sättigend und gesund ist. Egal, ob es bereits spät abends ist oder ich gefühlsmäßig zu viel gegessen habe. Habe ich abends Hunger, nehme ich mir etwas zum Essen. Kohlenhydrate, Eiweiß und dazu Obst oder Gemüse. Denn es macht satt und zufrieden und tut mir gut.

Sonntag, 4. November 2012

Wie ein Geprügelter Hund..

..schleiche ich mich wieder zu meinem Wordpress Blog. Das Erbrechen ist mir zu sehr Alltag geworden. Das Aufgaben, das nicht Aushaltenkönnen des Völlegefühls.. anstatt des Weiterkämpfens, obwohl der Tag verloren scheint.. das ist meine momentane Situation. Ich gebe auf. Ich verfalle zu schnell wieder in das Muster, essen essen essen und dann erbrechen.
Allerdings werden die Lücken größer, die Pausen werden größer. Heute ist der zweite Tag. Davor waren es neun, davor acht gute Tage. Ich schaffe das. Zudem habe ich wohl eine Entzündung im Rachen, wodurch ich ohnehin nicht erbrechen darf. Und auch nicht mag. Aber es scheint, als sei vielleicht ein Nerv oder eine Drüse entzündet. Ich werde also morgen mal ins Krankenhaus bei mir eine Strasse weiter gehen und sehen, ob die mir helfen können. Denn das unangenehme ist, dass es auf das Ohr umzuschlagen scheint und ich ein beständiges Druckgefühl habe und es zieht ab und an. Unangenehm. Und ein Zeichen! Hör auf, hör auf, hör auf!
Und meiner Angst vor dem Zahnarzt werde ich mich dann auch stellen. ABer davor möchte ich noch möglichst viele Bulimiefreie Tage haben. Ich mag nicht, dass sie das gereizte Zahnfleisch sehen. Meinen gereizten Gaumen und eventuell sogar geschwollene Wangen. Aber wenn sie mich auf meine abgenutzen Backenzähne ansprechen, werde ich die Wahrheit sagen. Es sind Ärzte, sie helfen einem. Ich sollte langsam anfangen, diese Sache, die Essstörung zu akzeptieren, um wieder besser leben zu können. Das traurige ist ja, dass ich eigentlich weiß, wie es geht. Ich weiß, wieviel ich essen kann, was ich essen kann. Und ich kann spontan sein und mir auch was gönnen. Normale Portionen, normales Essen mit Kohlenhydrate am Abend, spätes Abendessen. Zucker, Fett. Ein Snack im Gehen. Alles Dinge, die ich vor nicht allzu langer Zeit eben nicht konnte. Allerdings habe ich den Tick, dass es immer alles möglichst gesund sein sollte. Wenn ich schon esse, soll es meinem Körper helfen. Dabei vergesse ich, dass meinem Körper so ziemlich jedes Essen hilft. Denn Essen bedeutet Kalorien und Kalorien bedeuten Energie und Energie hält mich am Leben. Natürlich, Nährstoffe, gute Fette und so, alles wichtig. Aber am wichtigsten ist und bleibt nunmal die Energie, der Kraftstoff.
An meinem Gewicht hat sich nicht groß was getan. Ich tingel zwischen 49 und 50 herum. Fühle mich mal fett, mal dürr, je nach Wasserstand in meinen Körperzellen und Verdauungszustand. Ich esse. Und mir wird immerzu bewusst, wie oft man am Tag eigentlich essen kann und dass das vollkommen normal ist. Und dass man selbst, wenn man oft am Tag isst, zu wenig essen kann.
Jedenfalls halte ich weiterhin an meinem Plan fest und möchte mich entspannen. Möchte essen, aber leider kommt mir dieses kack Völlegefühl und der Drang zur B immer in die Quere. Denn ich finde Erbrechen viel schlimmer, als etwas zu wenig essen. Auch ist die Essensmenge, die ich bis zum Moment zu mir genommen habe, in dem ich entscheide, nun einen Essbrech Anfall zu haben, oftmals nicht mal schlimm. Aber da ich keine Kalorien zähle, habe ich einfach keinen Überblick. Und so orientiere ich mich oft am Tag zuvor oder am Tag, den ich als gut empfand und bin erst dann wirklich beruhigt, wenn ich diesen unterboten habe.
Ich arbeite also gegen mich und mein Vorhaben.
Basta, ich schaffe das.
Ein Lichtblick, ein Hoffnungsschein? Ich werde nächsten Sommer umziehen. Mich davor an anderen Universitäten bewerben und mit einer sehr sehr guten Freundin zusammenziehen. Wir sind wie Schwestern, mehr als das. Wir reden über alles, haben ähnliche Familienhintergründe und den gleichen Geschmack in so ziemlich allem. Wärme, Sicherheit und Geborgenheit fühle ich bei dieser Vorstellung, mit ihr ein zuhause zu haben. Gemeinsam einkaufen und kochen, ruhige Abende zuhause zu verbringen, die Wohnung zu dekorieren. Und trotzdem auch sein eigenes Ding zu machen. Wir haben beide schon Freunde in dieser Stadt und es scheint wirklich alles nur gut zu werden. Zurück lassen wir unsere beider Familien und Freunde, die nicht die Freunde sein wollen, die wir brauchen. Ausgelutschte Bekanntschaften und Beschäftigungen. Es ist Zeit für neues.
Bis dahin möchte ich noch etwas arbeiten, meinen Führerschein machen, mich für die Unis bewerben, etwas reisen und mich freuen.
Ich fühle mich ihr so nah, es ist unglaublich. Gerade bin ich bei ihr, sie schläft bereits. Derzeit hat sie einen neuen Job, in einem Cafe und die Schichten sind lang und anstrengend und definitiv unterbezahlt. Durch wenig Schlaf und dem ewigen Gestresstsein hat sie ein wenig zugenommen und fühlt sich unwohl. Sie hat eine wunderschöne Figur wohlgemerkt (war ich immer neidisch früher..) und ist aber tatsächlich ein wenig breiter geworden. Aber unmerklich. Es wird weggehen, sobald sich ihr Alltag normalisiert hat. Aber seitdem hat sie das Kochen ganz für sich entdeckt und probiert vieles aus, kocht auch viel Gemüse und ich freue mich einfach, das mit ihr zu teilen. Und ihr ein wenig zu helfen und sie zu stützen. Denn das braucht sie jetzt.
Zum Schluss noch meine letzten Tage in Bildern:

Montag, 22. Oktober 2012

Tag3, 49.6

Mal wieder etwas von mir. Nachdem ich letztens 9 Tage ohne Erbrechen geschafft habe, versaute ich es an dem 10ten. Seitdem sind nun wieder 3 Tage vergangen. Mein Gewicht ist auch wieder etwas gesunken und ich bemühe mich, gut zu essen und viel zu unternehmen.
In letzter Zeit frage ich mich vermehrt, wohin meine Reise geht. Ich mein, klar, ich mag abnehmen. Und dieses Ziel werde ich weiterhin verfolgen. Aber wieviel? Es ist nun einmal so, dass es sehr langsam geht. Dass viele Rückschritte gibt. Ich denke, in erster Linie möchte ich mehr auf mich achten. Satt sein, flexibel sein und vor allem nicht mehr erbrechen. Aber es ist verdammt schwer, denn es gibt immer wieder diese Situationen, in denen ich den vollen Bauch nicht aushalte, aufgebe und erbreche. Ich schaffe es oft nicht, von vorneherein darauf zu achten und merke dann, wenn es zu spät ist, dass es zu viel war. Hierbei geht es weniger um die Zahlen der Kalorien, sondern das schlechte Gefühl im Bauch..
Ich nehme also ab, ganz langsam und esse so normal, wie es eben geht.
Dennoch, wohin möchte ich? Mein Körpergefühl wechselt jederzeit. Mal fühle ich mich super, schlank und schön. Mal sehe ich überall nur Fett, was noch weg kann. Manchmal erinnere ich mich an das Bild von früher. Wie ich aussah, als ich noch 44 Kilo wog. Und ich weiß, dass es nicht krank aussah. Das wurde mir auch mehrmals gesagt. Mein Körper ist schmaler gebaut und die Knochen treten nicht so stark hervor, dass es krank aussehen kann. Ich habe selbst mit 44 Kilo noch einen runden Hintern, wenn auch viel kleiner als vorher. Fakt ist jedoch, dass ich jetzt, wo ich um die 50 Kilo wiege, einfach sehr viel besser aussehe, als noch mit 55 oder mehr. Meine Beine sind schöner, der Bauch flacher und die Hüften schmaler. Mein Gesicht ist schmaler, die Arme dünner. Aber schön dünn, nicht sehnig oder knochig. Und ich kriege Komplimente, die besagen, dass sich meine Figur verbessert hat. Meine Einstellung, abzunehmen, kann und will ich erstmal nicht komplett auf Eis legen. Aber sie ist da. Der Wunsch, mal nach gefühlten Hundert Jahren die 48 vor dem Komma zu sehen, ist sehr groß.
Ich esse also weiterhin, gönne mir das, worauf ich Lust habe. Achte, dass ich auch Obst und Gemüse esse, viel Wasser trinke. Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte. Generell, wenn ich für mich koche, eher gesund und gemüselastig. Morgens ein Vollkornbrot mit Gurke oder Tomate und Frischkäse. Oder Sojajoghurt mit Obst, Müsli und Honig. Kuchen oder belegtes und Kaffee und abends eine kleine Portion von dem, worauf ich Lust habe. Normal eben. Aber dennoch, mit der Zeit schwindet auch so das Gewicht..

Sonntag, 7. Oktober 2012

Same procedure

Ich fühl mich so ein wenig wie in dem Film "Ewig grüßt das Murmeltier", wo sich ein und der selbe Tag andauernd wiederholt. Es passiert, ich überesse mich, kann das Völlegefühl nicht aushalten und gebe auf. Fange an, richtig zu fressen und übergebe mich. Diese Prozedur dauert lange und wiederholt sich meist noch einmal, weil der Heißhunger einfach immens wird. Jeder, der körperlichen Heißhunger vermischt mit richtigem Hunger kennt, versteht das.
Jedenfalls geht es so los, dass ich mir vornehme, mehr zu essen. Damit ich satt werde, damit meine Haare wieder schön werden. Und auch einfach, weil ich gerne esse und mich lockern möchte. Aber diese Beziehung zu dem Essen, die ist einfach alles andere als locker. Pläne im Kopf, die sich drehen und wenden und durch jeden spontanen Bissen oder Schluck vollkommen neu sortiert werden müssen.. dazu dieser momentane Schwebezustand zwischen Freunden, Sehnsucht nach einer Beziehung, Berufswünschen und einem argen Fernweh.. ich gebe auf. Zu schnell gebe ich auf, weil ich weiß, dass die Bulimie mir hilft. Sie hilft mir seelisch. Aber meinem Körper hilft sie nicht. Sie hilft, dass ich nicht zunehme oder gar abnehme. Aber ansonsten muss ich echt ne ganze Menge schlucken und an guten Tagen wieder ausmerzen, damit mein Körper nicht komplett abbaut. Tue ich das nicht, so wie letztens, fallen schlagartig strähnenweise Haare aus und bröckeln die Nägel förmlich weg. Und man sieht so unglaublich alt aus..
Ich muss essen..
Nein, kein Erbrechen mehr. Gut essen, so wie heute. Auf heute bin ich unglaublich stolz. Aber ich bin nicht stolz darauf, dass der letzte Bulimieanfall noch nicht lang zurückliegt..
Montag geht es erstmal ne Woche Freunde besuchen. Heißt, kaum Kontrolle übers Essen. Keine Bulimie und kein ständige Essmöglichkeit. Meist hilft mir sowas und ich bin wochenlang unglaublich diszipliniert. Mein Ziel in dieser Zeit ist nicht, möglichst viel abzunehmen, sondern, schöne Tage zu haben. Mir schöne Mahlzeiten zu gönnen, abends auch mal etwas Wein. Gesund zu essen. Aber trotzdem nicht zu viel. Kein Geld zum Fenster rausschmeißen. Und wenn ich wieder daheim bin, daran anknüpfen. Mir vorerst die Tage zuballern, um ja nicht in Versuchung zu geraten.
Wieviel ich wiege weiß ich nicht. Aber mehr als 51 Kilo dürften es auf keinen Fall sein. 51 wäre der Worst Case. Es wird wohl eher um die 50 herum sein. Immer noch so eigenartig, wieder in dieser Gewichtsklasse zu sein. Mein Ausflug in die oberen 50er und sogar 60er war zwar verhältnismäßig doch recht kurz. Aber dafür prägend. Nie wieder. Jetzt bin ich wieder dünn, mein BMI sagt Untergewicht und nun sogar anorektisch. Oder, ab 17.5 ist doch schlimmer als Untergewicht oder?
Gott, wie das klingt. Als sei ich stolz drauf. Im Grunde ist es aber so, dass ich einfach nicht anders kann. Mein Körpergefühl war in den letzten Monaten einfach für den Arsch. Und sobald mein Magen ansatzweise voll war, war es die Hölle auf Erden. Ich kann nicht normal sein, es geht nicht. Ich brauche das, das Dünnsein. Ich brauche es mehr als meine Periode, gesunde Haare und Nägel. Als meine Gesundheit.. wie traurig das ist eigentlich.
Aber deshalb: Essen. Je mehr ich essen kann, desto besser. Denn das kann ich nicht mehr. Übelkeit, Völlegefühl, Verdauungsprobleme.. all das hindert mich. Bzw hindert mich die Angst davor. Wie oft lag ich nachts wach, weil ich bis in den abend Fas gehabt hatte, ohne zu erbrechen. Dieser Geschmack im Mund ist so unglaublich ekelhaft.. dieses aufgeschwämmte, fast toxische Gefühl im Körper ist der Horror. Manchmal hatte ich es schon, wenn ich bloß etwas zu viel gegessen habe. Um die 2000 bis 2500 Kalorien, selbst da hab ich schon akute Probleme.
Und das Abnehmen, das kommt dann von ganz allein. Einfach viel Obst und Gemüse, auf den Bauch hören, aktiv leben und dann geht das. Ich bin guter Dinge. Hoffentlich geht es auch ohne feste Regeln. Hoffentlich hilft mir diese Starthilfe nun, diese Woche gezwungene Bulimieabstinenz. Drückt mir die Daumen!

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Tag2 Good News

Der zweite Tag, an dem es nun wieder gut läuft. Von dem Kalorienzählen habe ich mich doch recht schnell wieder verabschiedet. Es schränkt mich zu sehr ein. Im Grunde geht es bei mir ja garnicht so arg um die Zahlen, das habe ich ohne besser im Griff.
Ich muss einfach diese drei Mahlzeiten pro Tag Regel mal verinnerlichen. Wenn ich das tue, sollte es keinerlei Probleme mehr geben.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Schwerer als gedacht..

.. fällt mir ein normales Essverhalten. Habt ihr das auch manchmal, dass ihr andere Menschen essen seht, ganz gedankenlos und sie darum beneidet? Wie sie sich ein Päckchen Trauben kaufen und eine beim Bezahlen abzupfen und danach nicht mehr brauchen. Oder an einem Eiswagen vorbeigehen, merken, dass sie Lust darauf hätten und sich spontan eine Kugel kaufen. Aber man muss auch akzeptieren, dass man nicht immer diese Situationen hat, auch als gesunder Mensch nicht. Es kommt durchaus vor, dass man mit Freunden unterwegs ist und eben keinen Hunger oder Appetit hat. Oder vor einem Buffet steht und bloß Lust auf ein wenig Salat hat. Gesunde Menschen hören meist darauf und machen sich darum keine Gedanken. Unsereins weiß nicht mehr, was normal ist. Und hört auf den Kopf und nicht auf den Bauch.
Ich möchte lernen, wieder auf meinen Bauch zu hören. Das möchte ich so sehr. Aber es ist einfach unglaublich schwer. Vor allem muss ich einsehen, dass ich für mich und meine Ernährung zuständig bin. Und wenn ich abends allein daheim bin, kann ich mir kochen was ich will. Niemand sieht es. Außer vielleicht meine Mitbewohnerinnen. Wenn ich mir etwas gutes gönnen möchte, dann sollte ich auf meinen Körper hören und es tun. Natürlich, wenn spezielle Anlässe anstehen oder ich mich auf ein Stück Kuchen im Cafe freue, dann muss man auch mal eisern sein. Aber es soll wieder diese Leichtigkeit in die Ernährung. Denn nur durch diese Leichtigkeit schaffe ich es, langfristig abzunehmen.
Gestern habe ich mir einen groben Plan erstellt, an den ich mich zumindest anfangs genau halten werde. Ich möchte in etwa 1300 gesunde Kalorien zu mir nehmen und mal schauen, wie es mir damit ergeht.
Hauptsächlich möchte ich Obst und Gemüse essen und dieses möglichst variantenreich. Dazu Sojaprodukte, zum Anbraten Olivenöl verwenden und hier und da mal ein Brötchen. Kartoffeln, Vollkornnudeln und Naturreis. Senf, Balsamico und Honig. Ich möchte definitiv mehr Honig essen, denn dieser ist gesund und hilft dem Körper, Wunden zu heilen. In letzter Zeit entzünden sich diese bei mir sehr schnell..
Bei fddb habe ich mir bereits grob ein paar Gerichte zusammengestellt. Das schwierigste ist jedoch, sich wirklich an drei Mahlzeiten täglich zu halten und nicht zwischendurch irgendetwas zu essen, sich hinreißen zu lassen, dann ein schlechtes Gewissen zu bekommen und zu fressen. Wenn ich es schaffe, diese dreierregel einzuhalten, brauch ich eigentlich nichtmal mehr Kalorien zu zählen. Das Zählen ermöglicht mir allerdings, mich sicher zu fühlen und konkrete Zahlen zu haben, um mich gutfühlen zu können. Und um mir sicher zu sein, dass dies und jenes im Rahmen ist und ich nicht reduzieren muss. Es lässt mich ruhiger sein und ordnet meinen Kopf.
Heute habe ich bereits 490 Kalorien zu mir genommen. Ich hab also noch knapp 800, mal sehen, wofür. Natürlich ist es auch kein Problem, mal etwas drunter zu sein ;) aber je länger ich durchhalte, desto empfindlicher wird mein Körper und dann bekomme ich wieder Schlafstörungen. Daher auch die hohe Grenze. Mein Körper funktioniert mit weniger einfach nicht. Außerdem habe ich Zeit. Jedes Kilo weniger ist ein unglaublicher Gewinn! Und für ein Kilo weniger muss ich nicht hungern.
Außerdem möchte ich definitiv auf Süßigkeiten verzichten. Ausnahmen wird es geben, aber kontrolliert. Ich möchte meine Kalorien sinnvoll einsetzten und möchte meinem Körper etwas gutes tun. Heute Abend möchte ich mir auch eine Haarkur machen aus Öl und Ei und vielleicht auch was fürs Gesicht.
Auf meinen Bauch muss ich auch achten, denn meine Verdauung ist echt kompliziert geworden. Zuviel Laktose und Fruktose ist nicht gut. Aber bei einer normalen Ernährung sollte es da keine Probleme mehr geben. Ich möchte gerne morgens mittags und abends knapp 400 kcal zu mir nehmen und vielleicht nen Snack für 100. Kalorien werden erstmal gezählt oder überschlagen und wenn ich merke, dass es klappt, werd ich das lockern. Aber in gewisser weise macht mir ao ein Plan Spaß. Ich schaue, was meine Möglichkeiten sind und habe viel mehr Spaß beim Kochen. Denn Kochen bedeutet Einhalten des Plans und in dem Rahmen kann ich bedenkenlos experimentieren.
Aber das Dünnsein und das Erfolgsgefühl, es lockt beides so unglaublich zur Zeit. Ich möchte mich wieder gut fühlen, möchte nicht die ganze Zeit Angst um meine Gesundheit haben und mich schlecht fühlen, weil ich schon wieder aufgegeben und die Kontrolle verloren habe. Ich möchte meine Sachen erledigen und meine Vorgaben einhalten. Soviel dazu :)

Montag, 1. Oktober 2012

I'm in!

Ich bin dabei, voll und ganz. Hinter mir liegt ein Wochenende voller unkontrolliertem essen müssen auf Veranstaltungen. Ich konnte mich einigermaßen zurückhalten, trotzdem war es zuviel. Zugenommen habe ich hundertpro, aber das schaffe ich. Die Motivation ist da, ich möchte dünn sein. Ich möchte weniger sein.
Heute habe ich den dritten bulimiefreien Tag hinter mir. Essen war auch okay und jetzt schaue ich gleich noch ein paar Serien und schlafe, sobald ich müde bin.
Morgen also Tag 4. Diesmal richtig, diesmal kämpfe ich. Denn Es wird mir definitiv zu viel erbrochen, zuviel nicht gekämpft.
Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich heute Abend nicht gut. Innen drin, diese Leere, sie ist so furchtbar. Dabei geht es mir doch gut, vieles läuft so unglaublich gut und trotzdem spüre ich eine Hoffnungslosigkeit, dass ich weinen könnte. Lange hatte ich Streit mit meiner dreisten Mitbewohnerin und nun ist sie endlich ausgezogen. Gestern auf den Tag. Aber sie schuldet mir noch Geld und verdreht nun alles, sodass ich als Lügerin darstehe. Ich bin endlos erleichtert, dass sie weg ist. Dennoch machen diese Anschuldigungen irgendwie zu schaffen. Dass ich für sowas die Verantwortung tragen muss, obwohl ich noch eine andere Mitbwohnerin habe. Diese ist zwar nett und lieb, aber so wahnsinnig auf Distanz..
Morgen habe ich frei und ich werde versuchen, mir einen schönen Tag zu machen. Morgens ausschlafen, vielleicht etwas lesen, Wäsche machen, frühstücken, etwas fernsehen und einkaufen gehen. Katzenfutter bräuchte ich auch. Und abends vielleicht zu meiner Mutter oder schon mittags mit einer Freundin einen Kaffee trinken. Aber auf keinen Fall die Kontrolle über das Essen verlieren! So ein freier Tag verleitet leider oft dazu.
Diese Woche möchte ich außerdem unbedingt wieder mehr Obst und Gemüse essen. Es tut mir gut und hilft mir, weniger von anderen Dingen zu essen. Dann geht es nach Berlin für ein paar Tage und ich denke, dass dort das Essen ebenfalls leichter fallen wird. Wir werden uns sicher selten was kochen und eher immer etwas auf die Hand kaufen. Und wenn, dann wird es generell sehr überschaubar. Wenn ich also diese Woche ohne Fressanfall durchhalte, habe ich einiges gewonnen! Generell habe ich echt Probleme, wenn ich wirklich einen Fressanfall habe. Denn es bereitet meinem Magen und meiner Verdauung echt die Hölle. Bauchweh, Übelkeit bis in den folgenden Tag hinein. Ein regelrechtes Katergefühl habe ich dann, wenn ich es nicht erbreche.. also ich echt Vorsicht geboten!

Donnerstag, 27. September 2012

Tag2 Voller Ernst!

Kennt ihr das, dieses Auf und Ab? Furchtbar ist das.. objektiv betrachtet geht es mir gut. Viele Dinge in meinem Leben laufen, funktionieren und dann kommt ein simpler Konflikt und ich bin am Boden. Manchmal bin ich so unglaublich dünnhäutig und wenn so ein Moment ist, tut es einfach gut, fliehen zu können. Meist fliehe ich zu meinen Eltern und verbringe dort einen Abend, eine Nacht oder gar mehrere Tage. Ich genieße es, dort fernab von allen Problemen und Konfrontationen zu sein und einzutauchen in Gedankenwelten, die in meinem jetzigen Leben keinen Platz mehr haben.
Hier bei meinen Eltern, dort habe ich die Essstörung gelebt. Klar, ich bin immer noch essgestört und das lebe ich teilweise auch in meiner neuen Wohnung arg aus. Aber es ist anders. Ich bin nicht mehr bereit, mein ganzes Leben der Essstörung zu unterwerfen. Sie gehört zweifellos zu mir. Der Wunsch, dünn zu sein, wird ewig präsent sein. Aber je näher ich meinem Ziel komme, desto schwächer wird er. Gute Tage möchte ich haben. Schöne Tage möchte ich haben. Überfressen geht nicht. Übelkeit und 3000 Kalorien, Fressanfälle und mit Kugelbauch leben müssen geht nicht. Die Bulimie ist wieder immer mehr ein Ventil und ein Gedankenkiller. Aber ich kämpfe dagegen an, das habe ich schonmal geschafft.
Jedenfalls hier bei meinen Eltern sind all diese alten Gedanken wieder da. Ich kann sie sehen und wahrnehmen und fast greifen. Diese unsagbar vielen Morgende, die ich um sieben aufstand um eine Stunde Joggen zu gehen. Danach erschöpft zwei Stunden im Bett liegen blieb, nicht schlief, nicht wach war. Einfach erschöpft darauf wartete, dass meine Familie wach wurde und wir frühstückten. Ein Brötchen, endlos viel Obst und Gemüse dazu. Jedes Wochenende dieses Ritual. Jeden freien Tag dieses Ritual. Ich kann mich bloß an wenige Ausnahmen erinnern, die an einer Hand abzählbar sind. Ich habe mich selbst in Ketten gelegt, war kaum spät weg, selbst am Wochenende. Ich aß größtenteils Gemüse und Obst und füllte restliche erlaubte Kalorien mit Süßigkeiten auf, dessen Verzehr ich regelrecht zelebrierte. Selten waren die Tage, an denen ich sorglos aß. Ironischerweise waren viele dieser sorglosen Tage in den Zeiten, in denen ich ganz wenig wog. Ich wollte damals meinen Puffer nutzen und schauen, wieviel ich essen konnte, ohne zuzunehmen. Ich konnte tatsächlich viel essen, ich machte ja viel Sport. Jedoch verlor ich irgendwann die Kontrolle, überschätze mich und begann zu erbrechen.
Die schlimmsten Monate folgten. Ebenfalls hier, bei meinen Eltern. Ich erbrach anfangs im Bad, was jedoch schnell auffällig wurde. Danach in einen Eimer in meinem Zimmer. Dann in Plastiktüten und schließlich in Tuppadosen, welche ich dann in der Toilette leerte. Bis heute hat es noch keine Menschenseele mitbekommen.
Und nun sitzte ich hier. Wiege wieder 50 Kilo, bin wieder dünn. Bin so nah an dem richtig dünn sein. An dem Zustand, in dem ich früher war. Ich bin 21 und habe fast den gleichen Körper. Ich habe nicht mehr so viele Muskeln wie früher, da ich keinen Sport mehr mache. Ich mag meinen Körper ohne Muskeln lieber.
Nun, zurück ins hier und jetzt. Mir geht es jetzt etwas besser, der Konflikt stellt sich nun als regelrecht harmlos heraus. Ich schaffe das. Genauso wie das Abnehmen. Eben, als ich mich so hilflos, verlassen und einsam vorkam, hatte ich kurz den Drang, mich vollzustopfen. Aber dann erinnerte ich mich daran, mit was das alles verbunden wäre. Was es für Konsequenzen hätte. Dass ich nichtmal wirklich Apetitt hätte. Und ich ließ es. Ich möchte es nicht mehr. Ich möchte doch einen gesunden Körper, so gesund es eben geht mit diesem Gewicht. Ausreichend essen, satt sein. Und trotzdem nach und nach ein wenig abnehmen. Das geht, das weiß ich. Ich bin kein Hungermensch. Ich schaffe das.
In den nächsten Tagen und Wochen steht viel an, wodurch ich zwansläufig die Kontrolle über das essen nicht in der Hand haben werde. Ich hoffe, dass es mir helfen wird. Ich mag einfach bloß erstmal wieder normaler essen.. die letzten Tage liefen schon recht gut. So kann es weiter gehen. Wenn ich 15 Tage geschafft habe, schaffe ich die 24 locker. Das ist erstmal mein Ziel. Und erstmal wieder auf 49 zu kommen in dieser Zeit. Nicht mehr, das ist mein Ziel. Ein Kilo. Ohne Druck, ohne Stress. Und danach dann die 48 sehen. Ich bin dünn, jetzt schon. Aber da geht noch was..