Sonntag, 4. November 2012

Wie ein Geprügelter Hund..

..schleiche ich mich wieder zu meinem Wordpress Blog. Das Erbrechen ist mir zu sehr Alltag geworden. Das Aufgaben, das nicht Aushaltenkönnen des Völlegefühls.. anstatt des Weiterkämpfens, obwohl der Tag verloren scheint.. das ist meine momentane Situation. Ich gebe auf. Ich verfalle zu schnell wieder in das Muster, essen essen essen und dann erbrechen.
Allerdings werden die Lücken größer, die Pausen werden größer. Heute ist der zweite Tag. Davor waren es neun, davor acht gute Tage. Ich schaffe das. Zudem habe ich wohl eine Entzündung im Rachen, wodurch ich ohnehin nicht erbrechen darf. Und auch nicht mag. Aber es scheint, als sei vielleicht ein Nerv oder eine Drüse entzündet. Ich werde also morgen mal ins Krankenhaus bei mir eine Strasse weiter gehen und sehen, ob die mir helfen können. Denn das unangenehme ist, dass es auf das Ohr umzuschlagen scheint und ich ein beständiges Druckgefühl habe und es zieht ab und an. Unangenehm. Und ein Zeichen! Hör auf, hör auf, hör auf!
Und meiner Angst vor dem Zahnarzt werde ich mich dann auch stellen. ABer davor möchte ich noch möglichst viele Bulimiefreie Tage haben. Ich mag nicht, dass sie das gereizte Zahnfleisch sehen. Meinen gereizten Gaumen und eventuell sogar geschwollene Wangen. Aber wenn sie mich auf meine abgenutzen Backenzähne ansprechen, werde ich die Wahrheit sagen. Es sind Ärzte, sie helfen einem. Ich sollte langsam anfangen, diese Sache, die Essstörung zu akzeptieren, um wieder besser leben zu können. Das traurige ist ja, dass ich eigentlich weiß, wie es geht. Ich weiß, wieviel ich essen kann, was ich essen kann. Und ich kann spontan sein und mir auch was gönnen. Normale Portionen, normales Essen mit Kohlenhydrate am Abend, spätes Abendessen. Zucker, Fett. Ein Snack im Gehen. Alles Dinge, die ich vor nicht allzu langer Zeit eben nicht konnte. Allerdings habe ich den Tick, dass es immer alles möglichst gesund sein sollte. Wenn ich schon esse, soll es meinem Körper helfen. Dabei vergesse ich, dass meinem Körper so ziemlich jedes Essen hilft. Denn Essen bedeutet Kalorien und Kalorien bedeuten Energie und Energie hält mich am Leben. Natürlich, Nährstoffe, gute Fette und so, alles wichtig. Aber am wichtigsten ist und bleibt nunmal die Energie, der Kraftstoff.
An meinem Gewicht hat sich nicht groß was getan. Ich tingel zwischen 49 und 50 herum. Fühle mich mal fett, mal dürr, je nach Wasserstand in meinen Körperzellen und Verdauungszustand. Ich esse. Und mir wird immerzu bewusst, wie oft man am Tag eigentlich essen kann und dass das vollkommen normal ist. Und dass man selbst, wenn man oft am Tag isst, zu wenig essen kann.
Jedenfalls halte ich weiterhin an meinem Plan fest und möchte mich entspannen. Möchte essen, aber leider kommt mir dieses kack Völlegefühl und der Drang zur B immer in die Quere. Denn ich finde Erbrechen viel schlimmer, als etwas zu wenig essen. Auch ist die Essensmenge, die ich bis zum Moment zu mir genommen habe, in dem ich entscheide, nun einen Essbrech Anfall zu haben, oftmals nicht mal schlimm. Aber da ich keine Kalorien zähle, habe ich einfach keinen Überblick. Und so orientiere ich mich oft am Tag zuvor oder am Tag, den ich als gut empfand und bin erst dann wirklich beruhigt, wenn ich diesen unterboten habe.
Ich arbeite also gegen mich und mein Vorhaben.
Basta, ich schaffe das.
Ein Lichtblick, ein Hoffnungsschein? Ich werde nächsten Sommer umziehen. Mich davor an anderen Universitäten bewerben und mit einer sehr sehr guten Freundin zusammenziehen. Wir sind wie Schwestern, mehr als das. Wir reden über alles, haben ähnliche Familienhintergründe und den gleichen Geschmack in so ziemlich allem. Wärme, Sicherheit und Geborgenheit fühle ich bei dieser Vorstellung, mit ihr ein zuhause zu haben. Gemeinsam einkaufen und kochen, ruhige Abende zuhause zu verbringen, die Wohnung zu dekorieren. Und trotzdem auch sein eigenes Ding zu machen. Wir haben beide schon Freunde in dieser Stadt und es scheint wirklich alles nur gut zu werden. Zurück lassen wir unsere beider Familien und Freunde, die nicht die Freunde sein wollen, die wir brauchen. Ausgelutschte Bekanntschaften und Beschäftigungen. Es ist Zeit für neues.
Bis dahin möchte ich noch etwas arbeiten, meinen Führerschein machen, mich für die Unis bewerben, etwas reisen und mich freuen.
Ich fühle mich ihr so nah, es ist unglaublich. Gerade bin ich bei ihr, sie schläft bereits. Derzeit hat sie einen neuen Job, in einem Cafe und die Schichten sind lang und anstrengend und definitiv unterbezahlt. Durch wenig Schlaf und dem ewigen Gestresstsein hat sie ein wenig zugenommen und fühlt sich unwohl. Sie hat eine wunderschöne Figur wohlgemerkt (war ich immer neidisch früher..) und ist aber tatsächlich ein wenig breiter geworden. Aber unmerklich. Es wird weggehen, sobald sich ihr Alltag normalisiert hat. Aber seitdem hat sie das Kochen ganz für sich entdeckt und probiert vieles aus, kocht auch viel Gemüse und ich freue mich einfach, das mit ihr zu teilen. Und ihr ein wenig zu helfen und sie zu stützen. Denn das braucht sie jetzt.
Zum Schluss noch meine letzten Tage in Bildern:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen