Donnerstag, 14. Mai 2015

Ich lebe noch..

Mich gibt es noch. Wenn auch 'ich existiere noch' besser passen würde. Ich scheine und strahle nach außen hin und in mir drin bröckelt es. Es ist nicht, weil ich unglücklich mit meinem Leben bin. Es ist einzig und allein wegen dieser dummen Essstörung.
Ich habe wieder angefangen zu erbrechen. Nicht oft, aber es kommt vor. Dadurch habe ich wohl etwas zu genommen. Ich fühle mich so unsagbar unwohl und bekomme mein Essen momentan einfach nicht in den Griff. Dieser unsagbare Appetit die ganze Zeit treibt mich noch in den Wahnsinn. Ich esse einfach den ganzen Tag, lebe nur dafür. Morgen treffe ich mich abends mit Freunden und wir gehen aus und ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich es bis abends mit relativ wenig Essen hinbekommen sollte. Es ist unmöglich ein Treffen zum Essen gehen zu machen, weil ich vorher schon so viel in mich reinstopfe, dass ich nicht mehr essen kann/möchte. Ich weiß echt nicht, was ich machen kann, damit das aufhört...
Dann esse ich wieder Fleisch hin und wieder, was mir echt zusätzlich zu schaffen macht.
Wie komme ich zurück zum kontrollierten Essen? Es scheint mir unmöglich momentan.

Und das ist genau das, was mich unsicher und unglücklich macht. Wie soll ich ein sorgloses Leben führen, wenn Essen immerzu ein Problem ist? Selbst, wenn es gut läuft, besteht immer die Gefahr, dass es sich schlagartig ändert.

Und durch das sich unwohlfühlen und den Appetit kommen dann die Bulimie Rückfälle. Und die machen alles nur noch schlimmer...

Ich werde versuchen, morgen möglichst den ganzen Tag aus dem Haus zu sein und das Thema einfach zu vermeiden. Ein Frühstück hier und dann gehts raus. Muss ohnehin ein paar Sachen erledigen, das passt dann ganz gut.

Dieser Kampf gegen die Bulimie ist so unglaublich hart manchmal. Wie bringe ich meinem Kopf bloß bei, dass Bulimie kein Weg zum Schlanksein ist? Der begreift das einfach nicht. Jedesmal, wenn ich zuviel esse und in sich in meinem Kopf ein Schalter umlegt und ich auf alles scheiße und weiter fresse und danach erbreche, nehme ich bloß noch mehr zu.
Wobei man sagen muss, dass es vermutlich nicht halb so dramatisch ist mit der Zunahme, wie das jetzt klingt. Vielleicht 2 oder 3 Kilo, wo ich dann nun bei 52 Kilo oder so wäre? Aber ich fühle mich übel und unwohl und das macht mich fast wahnsinnig.

Keine Ahnung, warum ich das alles jetzt schreibe. Aber irgendwie muss es raus und da niemand von meiner Essstörung offiziell weiß, kann ich sonst nie darüber reden.

Danke liebes Internet.

eine der wenigen Male wo ich tatsächlich gekocht habe...

4 Kommentare:

  1. ach das klingt ja gar nicht gut. aber vllt hilft es ja schon ein bisschen, dass du es hier aufschreibst. meiner meinung nach hat dieses in sich reingestopfe und das erbrechen total viel mit druck zu tun. wenn man doch einfach mal 'chillen' könnte und die ganze aufmerksamkeit nicht immer aufs essen oder nicht essen lenken würde, dann käme das normale essverhalten von ganz alleine. aber das ist schwer, wenn das gehirn erstmal gewohnt ist, wie es mit dem thema umgeht. das ist dann wie ein mechanismus. und ich glaube da hilft nur, herauszufinden wo die bulimie und das gestörte verhältnis zum essen ursprünglich herkommen. meistens ist es ja nur ein symptom.
    ich wünsche dir auf jeden fall, dass du einen weg finden darfst, aus diesem ganzen kopfgematsche rauszukommen, dich wohl zu fühlen und das essen (als nebensache) zu genießen. ♥

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    1. ja ich glaube da hast du recht mit. bei mir ist momentan alles ein bisschen durcheinander, neue Mitbewohner und ein neuer job und ein bisschen Zukunftsangst und schwups, alles ist durcheinander. aber ich kämpfe für etwas mehr ruhe und Normalität dann sollte das klargehen. hast du selbst mit bulimie zu kämpfen? danke für dein mitmachen. das alles hier aufzuschreiben ist tatsächlich so etwas wie selbst Therapie :)

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  2. Hallo Artistin, was du beschreibst, kenne ich aus einigen Phasen. Man hat das Gefühl, als sei es körperlich bedingt, dass man einfach nicht aufhören kann zu essen. Man ist vollkommen machtlos und auch nur eine Stunde ohne Essen auszuhalten scheint unmöglich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es irgendwann von alleine aufhört und bis dahin kann man sich nur um Schadensbegrenzung kümmern. Die Bulimie stört das ganze Appetit- und Sättigungs-System, dadurch wird es noch schwerer, wieder einigermaßen klarzukommen, finde ich.
    Ich wünsche dir, dass es bald vorüber ist! <3
    Christina

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    1. ja da hast du recht.. danke fürs mutmachen. aber ja, manchmal hat man diese Phasen wo es einfach nicht klappt und man sich nur noch furchtbarer und machtloser fühlt und kann irgendwie nicht glauben, dass es jemals wieder besser werden kann. aber es scheint doch schneller passiert zu sein als gedacht! bist du selbst bulimisch?

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