Dienstag, 1. Dezember 2015

1 Monat Rückfallfrei, kleines Update

Hey an alle, die noch so über meinen Blog stoplern.
In letzter Zeit schaue ich viel Youtube Sender und befasse mich mehr auf Instagram mit dem Thema Essstörung bzw gesunde Ernährung etc. Ist schon komisch, oder? Als ich meinen ersten Blog anfing, gab es nichts vergleichbares. Selbst Blogs waren etwas 'Neues' und Spannendes. Nur 10 Jahre später sind sie komplett überholt. Essgestörte sprechen frei in die Youtube Kamera oder posten Instagram Bilder von ihrem Essen. Wer hier liest und schreibt denn selbst noch aktiv auf Blogs?

Jedenfalls befasse ich mich nach wie vor viel mit dem Thema. Besonders mit der Frage, wie ein gesundes Leben jenseits von Essstörungsgedanken sei. Und ich glaube, es sei sehr sehr schön. Wenn einfach mal dieses Problem Essen wegfallen würde. Ich sehne mich danach. Gleichzeitig kann ich das Dünnsein aber nicht aufgeben. Und somit schließt sich der Kreis. Ich nehme konstant zu wenige Kalorien zu mir, essen macht mir Angst und damit kann man einfach nicht entspannt essen und gesund werden.

Dabei ist die Essstörung das einzige, was mich von einem komplett ungezwungen glücklichen Leben abhält. Meine Vorgaben treiben mich immer wieder an sichere Häfen. Heißt, ich esse lieber zuhause, als woanders. Ich esse lieber allein, als mit anderen. Nur selten tut sich ein Fenster auf, wo ich denke, dass es doch in dem Moment passt. Meist an Tagen, an denen ich wenig gegessen habe und dann bedenkenlos ein normales Abendessen genießen kann. Dabei kann ich jederzeit ein normales Abendessen genießen. Es zählt der langfristige Verlauf, nicht ein einzelner Tag oder eine einzelne Nachricht. 500 Kalorien mehr hin und wieder jucken den Körper weniger, als Fressanfälle durch hungern. Ich bin sowieso der Meinung, dass krankhaftes Essverhalten einen dauerhaft zunehmen lässt. Wenn es einen nicht umbringt.

Mein Essverhalten ist momentan dennoch relativ gut. Ein kompletter Monat ohne Bulimie, obwohl es manchmal echt haarscharf war. Ich vermisse die Bulimie, aber ich vermisse das Übergeben nicht.
Meist esse ich viel Obst und Gemüse, abends gern riesige Salate. Ich achte darauf, wenig Fett zu essen. Wenn mein Essen fettarm ist, kann ich viel mehr essen, ohne zuzunehmen. Trotzdem esse ich auch Kuchen, ziemlich häufig sogar. Kuchen, Nüsse, Avocados und wenn ich wirklich mal mit wem koche oder essen gehe - das sind die einzigen fettigen Momente. Ansonsten viele Kohlenhydrate. Obst, Gemüse, Brot, Hülsenfrüchte, Soja, getrocknete Früchte.. das ist so das was ich esse. Jeden Tag habe ich das Gefühl, das Essen wieder zu erlernen. Heißhunger hatte ich komischerweise schon ewig nicht mehr. Oder nehme ich ihn einfach nicht mehr wahr? Manchmal esse ich zuviel, habe aber danach kein Essbedürfnis mehr und ehe es abends ist, ist der Bauch dann auch wieder leer. Meine Nahrungsmengen nehmen auch Schritt für Schritt zu, was total toll ist. Manchmal passieren auch spontane Sachen. Zum Beispiel habe ich heute außerplanmäßig ein Brötchen gegessen und konnte trotzdem mir am Abend ein schönes Abendessen gönnen. Meine Verdauung funktioniert fast problemlos, Hunger Satt Gefühl funktioniert. Nur der Schlaf, der bereitet mir gerade ziemlich Probleme. Dabei habe ich den Großteil der Nächte nichtmal wirklich Hunger. Kann aber trotzdem nicht schlafen.

Jeden Tag esse ich nun mind 1000 Kalorien. Meist um die 1500, manchmal sicher sogar noch mehr. Und mein Gewicht sinkt sehr sehr langsam, weil ich auch garkeine Sport mache. Mittlerweile habe ich eine glatte 48 auf der Waage stehen, trotz jeden verdammten Tag essen und kein Hungern. Aber das ganze Thema ist so angespannt. Ich merke auch, dass ich hungriger werde, je leichter ich bin.

Und das tollste: Ich habe so viel mehr Zeit!! Denn das Essen wird immer mehr ein Teil meines Lebens, anstatt umgekehrt. Morgens nach dem Frühstück überlege ich mir an freien Tagen dann, was ich nun machen könnte. Denn dann bin ich satt und zufrieden und muss nicht mit inneren Stimmen kämpfen. An hektischen Tagen wird es manchmal was schwierig, weil ich mir tendenziell zu wenig Essen einpacke und dann Hunger habe. Dieses Thema stresst mich sowieso noch immer.

Ich weiß also garnicht, wohin es nun gehen wird. Aber weit weg von der Bulimie! Mir mehr gönnen wäre toll. Das, was ich nun für mich gelernt habe, nach Außen tragen und andere Dinge in meinen Kopf bekommen. Auf jedenfall ist es erstmal toll, dass ich meinem Körper mehr und mehr vertrauen kann und zB ein Tag zuhause, wo man potentiell essentechnisch eine Menge falsch machen kann, überhaupt keine Angst mehr macht.

Jedem, der die gleichen Probleme hat wie ich, kann ich nur meine Ernährungsweise ans Herz legen. Warum auch immer, aber der Heißhunger ist so gering wie nie. Ich ernähre mich vegan, wobei der Großteil aus Obst und Gemüse (frisch, gekocht, getrocknet) besteht. Ein klassisches Sonntagsfrühstück wäre zB ein Brötchen, ne halbe Avocado, Tomate und Gurke und ein Berg Obst. Dazu Tee oder Kaffee. Macht erstmal ganz schön voll, aber meine Verdauung ist mittlerweile so fit, dass sie die frischen Sachen regelrecht zernmixert und man sich nicht so schwerfällig fühlt.

Noch ein paar Bilder dazu:











1 Kommentar:

  1. Klingt für mich nicht sehr überzeugend, wenn du stetig abnimmst mit deinem Essverhalten...

    Trotzdem alles Gute dir <3

    AntwortenLöschen