Mittwoch, 27. Februar 2013

Tag20 Gedanken

Ich habe mich noch einmal mit aufgeschwemmten Gliedern und massig Verdauungsinhalt und auf die Waage gestellt und dabei eine glatte 53 erblickt. Find ich okay, kann man mit arbeiten. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein Großteil keine Fettzunahme sein kann. Das schöne ist, dass ich wirklich endlich einen Unterschied sehe! Man konnte die Zunahme durch die bulimische Phase schon deutlich sehen. Und langsam werden meine Arme wieder dünn und meine Hüfte wieder schmaler. Wenn jetzt nur mein Bauch endlich wieder leerer und meine Beine weniger aufgeschwemmt sind, könnte meine Figur wieder ganz okay sein.
Jedenfalls werde ich ab Donnerstag wieder halbfasten. Sprich, morgens eine Banane oder einen Apfel, nachmittags einen Sojamilchkaffee und abends Alkohol. Das hilft erstmal der Verdauung auf die Sprünge und das Wasser sollte dann auch erstmal weg sein.
Und was ich nun wirklich wirklich wirklich tun muss, ist, die 1300 zu erreichen. Nicht gleich am ersten Tag. Aber ich habe schon gestern gemerkt, dass ich unglaublich hungrig bin und wieder kaum richtig schlafen kann. Bei solchen Signalen muss ich auf meinen Körper hören und etwas mehr essen. Und ja, ihr lest richtig. Bei einer Kalorienzufuhr von 1200 am Tag hungert man. Und das habe ich gestern gespürt.
Ansonsten klappt es mit dem Essen aber sehr gut. Die Bulimie ist eigentlich kein Thema und ich wünsche mir, dass das nun endlich auch so bleibt. Denn sie zerstört einen systematisch und bringt nur vorübergehende, scheinheilige Hilfe. Ich muss lernen, einen Zeitraum im Blick zu haben und nicht immer bloß einen Tag. Denn ein Tag kann bei mir ganz schnell kippen.. selbst, wenn ich weiß, dass ich nicht soo viel gegessen habe.. sobald ich nichtmehr im Plan bin, kann ich mich kaum bremsen mit dem Essen. Ich muss also erstes meine persönlichen Grenzen wieder erschaffen. Eine ganze Tafel Schokolade ist unheimlich viel! Durch die Bulimie lernte ich, dass ich diese in einer Minute verschlingen kann, ohne mich voll zu fühlen. Aber das alte Bewusstsein kommt zurück, langsam, aber stetig. Und zweitens muss ich einfach stärke beweisen, kämpfen, jede Minute kämpfen und nicht einknicken und nachgeben in schwachen Momenten.
Die einzigen Momente, in denen ich die Bulimie bemerke, sind jene, in denen ich ganz viel Essen von meiner Arbeit mit nach Hause bekomme. Wenn ich das dann zuhause für meine Mitbewohnerinnen verstaue, denke ich schon, wie schön es wäre, das alles einfach zu fressen. Aber bisher blieb ich stark. Und ich halte mir auch immer die Fakten vor Augen. Ein paar Minuten Genuß für stundenlanges Erbrechen..? Für Schlechtfühlen danach? Für Fettzunahme langfristig gesehen..? Nein, danke.
Leideeeer habe ich es schon wieder verpasst, Fotos zu machen. Heute komme ich auch nicht zu. Aber morgen, ich schreibe es mir auf die Hand!
Hier ein paar Bilder meiner Arbeit:
Kakao Buttermilch Kuchen
Kakao Buttermilch Kuchen
IMG_0282
Käseee
Käseee
Marmorkuchen
Marmorkuchen
Manchmal bin ich ziemlich erleichtert, auf Gluten zu verzichten. Zum einen, weil ich so immer eine Ausrede habe und nicht spontan essen muss. Denn die meisten Snacks sind mit Teig und das fällt ja komplett weg. Zum anderen ist es aber auch total gut, weil es die Stimmen in mir beruhigt. Gluten tut mir nicht gut, dadurch wird meine Verdauung noch schlimmer. Es steht garnicht zur Debatte, ein Stück dieser Kuchen zu essen oder einen Keks zum Kaffee. Das sind die guten Seiten des Verzichts auf Gluten.
Aber so langsam vermisse ich Brot und auch mal ein Stück Pizza. Ich denke auch oft, wieviel Geld ich sparen würde, wenn ich die Sachen aus dem Cafe essen könnte. Ich hätte immer Gebäck zum Frühstück und ganz oft Kuchen, belegte Brote und Quiche. Stattdessen esse ich vom Käsekuchen die Creme oder die Frischkäsetoppings. Mandeleiweißgebäck haben wir auch, das nehme ich mir öfters. Und bei der Quiche esse ich die Füllung und schmeiße den Teig weg. Okay, eigentlich ist es echt besser so. Denn, bis auf mein heißgeliebtes Vollkornbrot, ist keins dieser Sachen gesund oder kalorienärmer als meine Alternativen. Aber ich büse ganz schön an Spontanität ein.. kein Brötchen für ein paar Cent zwischendurch, Fastfood zu finden ist quasi unmöglich und ich vermisse das angenehm sättigende Gefühl eines aufgebackenen Brötchens am Morgen.
Auch wenn ich nun also mehr Geld ausgebe, um mich glutenfrei zu ernähren (Obst, Gemüse, Milch-, Fleisch- und Sojaprodukte kosten nunmal mehr und müssen andauernd neu gekauft werden), so hält es sich dennoch im Rahmen. Und das sage ich mir alles in diesem Moment, wo ich den Hörnchen und Cookieberg in unsere Brotbox für die anderen fülle. Ich brauche es nicht. Stattdessen koche ich mir viel Gemüse, dazu Kartoffeln, Reis, Ei, Fleisch, Fisch, Soja. Wenn ich noch genug Kalorien frei habe, tue ich leckere asiatische Soßen dazu oder benutzte einen Teelöffel mehr zum Braten. Ich genieße mein Essen immer, außer, wenn ich es versalze. Aber ich genieße meine Ernährung. :)
Machts gut ihr Lieben!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen